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Blogeinträge Juni-August 2017

13. August 2017

Willkommen in der Welt des Islam

Solange die autoritäre Gesellschaftsordnung in der westlichen Welt intakt war (vor etwa 1960), war die moslemische Welt im Mittleren Osten mit sich selbst in Frieden und lebte harmonisch mit der nicht-moslemischen Welt.

Die Invasion der Sowjetunion in Afghanistan im Jahr 1979 setzte dem ein Ende, als die gottlose Ideologie des Kommunismus auf die fromm-religiöse, streng autoritäre moslemische Welt stieß. Um das Land von den Sowjets zu befreien, traten die Führer Amerikas in eine quasi militärische Allianz mit den moslemischen Führern Afghanistans, wie beispielsweise Osama bin Laden, von dem man damals annahm, er sei Amerika freundlich gesonnen. Amerikas Invasion des Irak mit dem Ziel den Tyrannen Saddam Hussein zu beseitigen, war eine weitere militärische Operation, die die gesellschaftliche Unruhe in den Ländern des Mittleren Ostens verschärfte.

Wichtiger als diese militärischen Übergriffe war jedoch die kulturelle Invasion durch das westliche anti-autoritäre Leben und die Auswirkungen, die es auf das Leben der Menschen im Mittleren Osten hatte. Das heutige „alles ist erlaubt“ der westlichen Gesellschaft wirkt als chronische emotionale Reizung der sexuell unterdrückten Menschen der moslemischen Welt. Um die Sache noch schlimmer zu machen, sind die Menschen im Westen ahnungslos darüber, wie sich ihre uneingeschränkten „freien“ Lebensformen auf unterdrückte Kulturen weltweit auswirken. Deshalb kann man ohne Verständnis der Gründe für die Verwandlung der westlichen Gesellschaft unmöglich wissen, was derzeit im Mittleren Osten geschieht und warum es zu dem kulturellen Zusammenstoß zwischen den beiden Welten kommen mußte.

Im Westen führte die Verlagerung des soziopolitischen Spektrums nach links zum Zusammenbruch der gesellschaftlichen Ordnung und ihren traditionellen Lebensweisen, vor allem was die Lockerung der sexuellen Sitten betrifft. Diese Verschiebung nach links breitete sich allmählich aus und verursachte weltweit soziale Unruhen.

Die Mehrheit der Menschen in der moslemischen Welt gehört charakterologisch in unterschiedlichem Grade von der Mitte aus gesehen nach ganz rechts. Von daher war die permissive, anti-autoritäre Haltung der westlichen Menschen auf der politischen Linken für moslemische Menschen noch schwerer zu ertragen, noch provokanter und noch schockierender als sie es selbst für andere, konservative Westler war.

Die anti-autoritäre Transformation hatte auch eine mächtige destabilisierende Wirkung auf die Politik der islamischen Nationen. In einigen Ländern (Ägypten und Libyen) wurden dank des arabischen Frühlings starre autoritäre Regierungen dominoartig umgestoßen, nur um durch neue Regime derselben oder schlimmerer Art ersetzt zu werden, während in anderen (Syrien und Iran) die Staaten, die während der autoritären Kolonialzeit entstanden waren, weitgehend nach totalitären Leitlinien reorganisiert wurden.

Der weitverbreitete Zerfall moslemischer Gesellschaften im Mittleren Osten brachte eine Flut von arabischen Einwanderern nach Europa und Amerika, von denen viele aus zerrütteten Familien kamen. Der soziale Aufruhr und die Angst in den westlichen Ländern, die aus dieser Zwangsmigration resultierten, war nicht einfach „die Folge des Versagens einer Kultur, die Kräfte der Moderne zu überwinden oder zu verdauen“.

Der Schlüssel zum Begreifen dessen, was passiert ist, einschließlich des Problems des islamischen Terrorismus, ist zunächst ein Verständnis für die spezifischen sozio-politischen Charakterstrukturen der Betroffenen.

Linke Provokateure in den europäischen Ländern provozierten eine sehr labile Lage, indem sie moslemische Einwanderer und die islamische Lebensweise beleidigten. Als Reaktion auf die Bedrohung von links, reagierten die Moslems auf eine Weise, die für Menschen auf der politischen rechten Seite charakteristisch ist – aus dem Bauch heraus. Die Intensität dieser Reaktion hing davon ab, wie weit rechts die Moslems im soziopolitischen Spektrum verortet waren. Die konservativen Moslems unmittelbar rechts des Zentrums paßten sich an und lebten ruhig in getrennten Gemeinden gemäß ihrer Ethnie. Weiter rechts waren die reaktionären Moslems ängstlicher und durch das herausgefordert, was sich um sie herum abspielte. Sie hatten ihren Platz in den strengen Regeln des Islam gefunden und kämpften darum, ihre traditionellen Gepflogenheiten starr zu bewahren. Sie nahmen die nicht-moslemischen Menschen als Bedrohung für ihre Lebensweise wahr und isolierten sich, um sich besser dagegen verteidigen zu können. Viele reagierten mit einem verdeckten Haß auf die Westler. Ihre reaktionäre Struktur führte sie dazu islamische Extremisten passiv oder aktiv zu unterstützen.

Für den islamischen Faschisten auf der extremen Rechten ist das weltliche Gesetz des islamischen Staates untrennbar mit dem religiösen islamischen Recht verbunden. Die Gefühle des islamischen Faschisten werden durch seine Wahrnehmung der westlichen gesellschaftlichen Schwäche und Degeneration verstärkt. Entsprechend ihrer Ideologie befindet sich die moslemische Welt in einem Zustand des ewigen Krieges mit den Ungläubigen weltweit. Als erster Schritt in ihrem großen Plan wollen die Dschihadisten des Islamischen Staates Irak und Al-Sham (ISIS), der in „der islamische Staat“ umbenannt wurde, ihre Kontrolle über den sunnitischen Teil des Irak festigen. Sie fordern, daß dschihadistische Gruppen weltweit ISIS‘ harte Linie übernehmen und sich dem globalen Krieg gegen die Ungläubigen anschließen.

Das ultimative Ziel des islamischen Faschisten ist es, alle demokratischen Institutionen zu zerstören und die Moslems unter einem Kalifat zu vereinen, das von einem politischen und religiösen Führer geleitet wird, der in der Nachfolge von Mohammed selbst steht. Wenn dieses Kalifat jemals Wirklichkeit werden würde, wäre das Leben der Moslems unter der kompletten Kontrolle dieses faschistischen Führers.

Auf globaler Ebene haben die islamischen Faschisten der politischen extremen Rechten in der moslemischen Welt und die Pseudo-Liberalen/Kommunisten auf der äußersten Linken in der westlichen Welt als gemeinsames Ziel die Zerstörung des menschlichen Lebens. Beide sind emotionell pestkranke Charaktere an den Grenzen des soziopolitischen Spektrums. Obwohl sie das gleiche Ziel teilen, funktionieren sie unterschiedlich. Westliche Führer auf der linken Seite säen ihren Samen des Hasses und der Zerstörung verdeckt und handeln subversiv. Sie schwächen Amerikas militärische Macht und untergraben passiv seine Stellung als Führer der freien Welt. Ihr Ziel ist es Amerika im Inneren zu schwächen und gleichzeitig totalitäre Regime, die Amerika politisch feindlich gesonnen sind, durch diplomatische Aktivitäten zu unterstützen. Islamische faschistische Führer auf der rechten Seite sind aggressiv und ungeduldig. Ihre impulsiven Handlungen sind oft schädlich für das Erreichen ihres Ziels.

Die folgende Tabelle faßt die weitreichenden kulturellen Unterschiede und die Grundlagen für den ideologischen Zusammenstoß zwischen der westlichen und der islamischen Welt zusammen:

Westliche Welt Islamische Welt
starr anti-autoritär starr autoritär
Emanzipation der Frau Unterwerfung der Frau
der Mainstream liegt weit links vom Zentrum der Mainstream liegt weit rechts vom Zentrum
sexuell unbefriedigt sexuell unterdrückt
begrüßt Hemmungslosigkeit widersteht Wandel
das Individuum wird über den Staat gestellt der Islam wird über das Individuum gestellt
intellektueller Panzer überwiegt muskulärer Panzer überwiegt
agrarisch/industrielle Ökonomie Stammes- und agrarische Ökonomie
Emotionelle Pest von links Emotionelle Pest von rechts

Die Funktion der US-Verfassung

Der folgende Auszug stammt aus meinem Buch Clueless, das bald erscheinen wird:

Die US-Verfassung wurde 1787 von einigen der besten Köpfe geschrieben, die die Welt zu bieten hatte. Ihre Aufgabe war es, das Leben des amerikanischen Volkes gegen die in ihm enthaltenen zerstörerischen Kräfte zu schützen. So waren sich die Verfasser auch ohne Kenntnis des menschlichen Panzers der Existenz und der zerstörerischen Folgen der Emotionellen Pest bewußt. Man erwartete, daß künftige Generationen ihre grundlegenden Prinzipien beibehalten und weiterentwickeln würden, wenn ein neues Verständnis des menschlichen Lebens zur Verfügung steht.

Allerdings stand das erforderliche Wissen über biologische Funktionen erst fast 200 Jahre später mit den Wissenschaften der biologischen und sozialen Orgonomie zur Verfügung. Bis dorthin wirkte die Lücke, die die Verfassung im Verständnis des menschlichen Lebens aufweist, als Blockade. Ihre Interpretation und die Bedeutung ihrer Weisheit wurde der Öffentlichkeit anheimgegeben. Aufgrund der Unterschiede in der Charakterstruktur unterschieden sich die Perspektiven. Heute entzweien sich die Menschen immer noch über die Interpretation des Dokuments, wenn Probleme der Staatsführung aufkommen, die gelöst werden müssen. Auf der einen Seite finden sich die Orginalisten, die die Konstitution wörtlich aus der Zeit ihrer Verabschiedung und als unabänderlich interpretieren. Auf der anderen Seite finden sich diejenigen, die sie als ein flexibles Dokument betrachten, das nach Lust und Laune des Einzelnen und je nach den gesellschaftlichen Bedingungen interpretiert werden kann.

Erstmals in der Geschichte können nunmehr die Verfassung und ihre Zusätze in den Bill of Rights funktionell aus der Perspektive der sozialen Orgonomie verstanden werden (siehe Kapitel 3). Die Anwendung dieses Wissens auf die Verfassung hilft, das Dokument mit einer einheitlichen, naturwissenschaftlichen Grundlage für die Führung des Staatess auszustatten.

Was passiert mit Präsident Trump?

Um Trumps Verhalten nach der Wahl zum Präsidenten erklären zu können, muß man seine individuelle Charakterstruktur verstehen. Er hat Züge eines phallisch-narzißtischen Charakters mit einem oralen unbefriedigten Block und funktionierte in der Geschäftswelt entsprechend als sehr erfolgreicher Geschäftsmann. Als Unternehmensleiter war er gewohnt Platzhirsch zu sein und nach eigenen Regeln zu spielen. Er war in der Lage aggressiv zu agieren und in der Geschäftswelt Dinge in Bewegung zu bringen.

Doch in der neuen, ungewohnten Welt der Parteipolitik hat er keine Kontrolle über seine Umgebung, jedenfalls nicht so wie in der Wirtschaft verfahren wird, wo er zu Hause ist. Es fällt ihm schwer nach den für ihn neuen Regeln der Politik zu spielen und seine politische Agenda in Gang zu bekommen. Weil er leicht reizbar ist, wird er darüber hinaus leicht frustriert und spielt in die Hände seiner Gegner, indem er mit einer Abwehrhaltung reagiert, wenn sein politisches Konzept bedroht wird.

Dies ist ein typisches Merkmal von Menschen mit seinem Charakter. Seine hochenergetische, phallisch-narzißtische Struktur führt ihn dazu, mit schlecht gerichteten aggressiven Angriffen in eine Abwehrhaltung zu gehen und andere für das verantwortlich zu machen, was schief gelaufen ist. Darüber hinaus führt sein oral unbefriedigter Block zu lockerem Gerede, abwehrendem Gejammer und dazu, daß er sich wie ein großes Baby darüber beschwert, wie schlecht er von seinen Kritikern behandelt wird. Dieses selbstzerstörerische zur Schau Stellen von schlechtem Benehmen ist weder gut für ihn oder für die Präsidentschaft noch für das Land.

Sollte Marihuana legalisiert werden?

Um bewerten zu können, ob Marihuana einen zerstörerischen Einfluß auf das menschliche Leben hat, ist ein bio-psychiatrisches Verständnis der Unterscheidung zwischen Emotionen und Sensationen und der Wirkung der Droge auf sie vonnöten. Marihuana blockiert selektiv die Wahrnehmung von Emotionen, aber nicht die Wahrnehmung von Sensationen. Auf diese Weise versetzt die Droge den Konsumenten in einen chronischen Zustand der emotionalen Ahnungslosigkeit. Infolgedessen ist der Konsument vom Erleben von Angst und anderen schmerzlich störenden Emotionen entlastet. Diese selektive betäubende Wirkung auf die Emotionen verursacht das populäre Mißverständnis, daß Marihuana nur eine Freizeitdroge ist und nicht gesundheitsschädlich. In der Tat hat es die Wirkung, das emotionale Leben des Konsumenten zu beseitigen, weshalb es so zerstörerisch ist für das menschliche Leben.

Der Mythos, Marihuana sei harmlos, verkennt die zugrundeliegenden emotionalen und gesellschaftlichen Konsequenzen der universellen Störung der menschlichen Sexualität; den Konflikt, der sich aus dem sexuellen Drang der Jugendlichen ergibt, der auf ihren Panzer in der heutigen anti-autoritären Gesellschaftsordnung trifft. Der Konflikt führt zu der weitverbreiteten sexuellen Unzufriedenheit und zu sozialen Störungen, die uns bei Menschen heute immer mehr entgegentreten. Das ist der Grund, warum sie auf Drogen wie Marihuana zurückgreifen.

Angesichts dessen, kombiniert mit den in der Welt weitverbreiteten öffentlichen Fehlinformationen über die Sexualfunktion selbst, ist es heutezutage für jeden jungen Menschen unmöglich, echte Orientierung über die sexuellen Probleme in seinem persönlichen Leben zu finden. Diese weitverbreitete Unwissenheit seitens der breiten Öffentlichkeit verschärft das sexuell bedingte Elend der Menschen und trägt dazu bei, daß sie ihre eigenen Wege suchen, um ihr Leiden zu lindern. Durch die Dämpfung von Emotionen, setzt Marihuana dem sexuellen Elend des Konsumenten ein Ende und bietet ihm ein Ersatzleben, das frei ist von emotionalem Schmerz. Aber die Droge macht dies zu dem Preis, daß sie den Betroffenen vom emotionalen Kontakt mit seinem biologischen Kern abschneidet. Dieses Problem ist der zugrundeliegende, unausgesprochene Grund, warum ein großes Segment der Öffentlichkeit und der Gesetzgeber die Legalisierung von Marihuana voranbringt. Es ist eine Manifestation der Emotionellen Pest.

Ausweichen vor und Unwissenheit über den sexuellen Hintergrund der Probleme, die mit Marihuana und anderen Drogen verbunden sind, hält die Menschen davon ab, sie effektiv anzugehen. Das macht Marihuana zu einem politischen Nebenschauplatz – ein weiteres Symptom der Emotionellen Pest.

Die Verschärfung des Marihuana-Problems ist eine weitere Manifestation unserer anti-autoritären Gesellschaftsordnung. Die Droge versetzt den Benutzer in einen Zustand der emotionalen Ahnungslosigkeit in seinen Beziehungen mit wichtigen Menschen in seinem Leben einschließlich jenen, die eine Autoritätsstellung innehaben. Es versetzt den Konsumenten in einen angstfreien Zustand von Lockerheit, Selbstzufriedenheit und macht ihn schutzlos, wenn es zu gefährlichen Situationen kommt. Abgeschnitten von seinen Emotionen und ahnungslos über die vielen zerstörerischen Ereignisse, die sich um ihn herum zutragen, bleibt er im Überlebenskampf der Gnade seines Intellekts ausgeliefert.

Um die Verwirrung zu verschärfen, werden die stark zerstörerischen medizinischen und psychiatrischen Nebenwirkungen der Droge von der Öffentlichkeit und den Medien ständig ignoriert.

Die Kräfte der Emotionellen Pest agitieren aktiv für die Legalisierung dieser hochzerstörerischen Substanz, damit sie der Öffentlichkeit leicht zugänglich wird. Ein todsicheres Indiz dafür, daß die Emotionelle Pest in dieser Schlacht um die Legalisierung von Marihuana am Werk ist, ist damit gegeben, daß „du sowohl verdammt bist, wenn du dagegen bist, als auch, wenn du dafür bist“. Egal welche Entscheidung über das Marihuana-Problem getroffen wird, man fühlt sich mattgesetzt. Wenn die Droge nicht legalisiert wird, wird ein riesiger Schwarzmarkt mit allen möglichen sozialen und kriminellen Konsequenzen geschaffen. Wenn sie legalisiert wird, wird die Botschaft vermittelt, daß sie harmlos ist und auf dem freien Markt zur Verfügung gestellt werden sollte. Beim ersten Kurs funktioniert die Gesellschaft autoritär, was zu einer vorhersehbaren Rebellion der linksindoktrinierten Jugend führt. Beim letzteren Kurs funktioniert die Gesellschaft in einer anti-autoritären Weise und vernachlässigt die rationale Führung und Erziehung, die die Menschen dringend über die Schädlichkeit dieser Substanz benötigen.

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Blogeinträge Januar-Juli 2014

14. Juli 2014

Eine weitere Möglichkeit die Emotionelle Pest einzudämmen

In seinem Artikel „What Mass Killers Want“ (Wall Street Journal, 9.-10. November 2013) beschreibt Ari N. Schulman das Persönlichkeitsprofil von massenmörderischen Todesschützen und zieht aus den von der Forschung zusammengetragenen Belegen, den Schluß, daß ihre Mordtaten eine Art Theater repräsentieren.

Phantasie, öffentlicher Ausdruck und Bekundung sind von zentraler Bedeutung für das, was einen Täter, der ein Massaker verübt, motiviert und was ihn ausmacht (…) Wie Terroristen, können die Todesschützen in einem begrenzten Sinne als rationale Akteure betrachtet werden, die wissen, daß, wenn sie den richtigen Schritten folgen, sie den gewünschten Effekt im öffentlichen Bewußtsein hervorrufen (…) Die Täter (…) folgen einer fertigen, freischwebenden Vorlage für junge Männer, die ihre Wut loswerden und ihrem Sinn für ihre persönliche Bedeutsamkeit Ausdruck verleihen wollen.

Er folgert richtig, daß, „wenn wir Massentötungen als eine Art Epidemie oder Ansteckung behandeln, uns dies weitgehend von der Notwendigkeit befreit, die jeweiligen Ursachen für jede Handlung zu verstehen. Stattdessen können wir uns darauf konzentrieren, die Ausbreitung zu unterbinden.“

Als eine Möglichkeit, zukünftige Amokläufe zu verhindern, schlägt Schulman vor, daß dem Killer ein Publikum vorenthalten werden müsse. Im Besonderen schlägt er vor, beispielsweise nie die Verlautbarungen eines Schützen zu veröffentlichen, ihre Gesichter unkenntlich zu machen, ihre Namen nicht zu veröffentlichen und so weiter. Was er vorschlägt, läuft darauf hinaus, der Motivation des Schützen, die hinter seiner destruktiven Handlung steckt, die Energie zu entziehen. Schulmans „Behandlung“ für das Problem der Massaker ist korrekt, da sie auf einem richtigen Verständnis der dynamischen Kräfte, die in den Köpfen dieser Mörder wirken, beruht. Sein Ansatz ist eine Anwendung des medizinisch-psychiatrischen Modells auf soziale „Krankheiten“. Um eine Krankheit zu behandeln, ist ein akkurates Verständnis ihres Ursprungs notwendig. Menschliche Destruktivität im gesellschaftlichen Bereich, wofür Massenerschießungen ein Beispiel sind, ist eine Manifestation der emotionalen Krankheit der Menschen. Sie ist das Ergebnis einer wirklichen bio-sozialen Krankheit, die als Emotionelle Pest bezeichnet wird. Ihre Behandlung erörtere ich in meinem Buch The Emotional Plague: The Root of Human Evil.

 

Die Menschen verlieren zunehmend die Orientierung

Um 1960 herum fand ein grundlegender Wandel in der westlichen Gesellschaft statt vom Autoritären zum Antiautoritären. Mit dieser Transformation trat eine Änderung im Panzermuster bei jungen Menschen auf. Okularer Panzer ersetzte weitgehend den Muskelpanzer und dies zeitigte zerstörerische Folgen für den Einzelnen und die Gesellschaft. Die emotionale Energie konnte nicht mehr im Muskelpanzer gebunden und zurückgehalten werden. Infolge der Schwächung des Muskelpanzers und der Zunahme des Augenpanzers wurden destruktive Emotionen durch intellektuelle Rationalisierungen, Haß und Verachtung der Autorität zum Ausdruck gebracht. Schuldzuweisungen und Ressentiments richteten sich gegen traditionelle Autoritäten in allen Bereichen der Gesellschaft.

Junge Menschen wurden irrationaler und verloren zunehmend den Kontakt mit sich selbst und mit der Welt. Sie wurden kontaktloser. Das Wort vom „keine Peilung haben“, das heute gängig ist, beschreibt diesen Geisteszustand genau.

Im Schlepptau der antiautoritären Transformation tauchte erstmals ein Syndrom von Symptomen auf, das durch Konzentrationsstörungen, Unruhe und Hyperaktivität gekennzeichnet war. Dieser Zustand wurde Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) genannt.

Heute hat sich die Zahl der jungen erwachsenen Amerikaner, die Medikamente gegen ADHS einnehmen, von 2008 auf 2012 fast verdoppelt. Jeder zehnte heranwachsende Junge nimmt ein Medikament gegen die Störung.

Die heutige Generation der erwachsenen Bevölkerung repräsentiert die Kinder der Baby-Boomer, die in den 1960er Jahren aufgewachsen sind. Aus bio-psychiatrischer Sicht sind die okularen Symptome der ADHS, die in dieser Zeit erstmals auftraten, eine primäre Manifestation dieser Störung. Es ist möglich, diese Erkrankung ohne den Einsatz von Medikamenten durch einen qualifizierten Therapeuten zu behandeln.

 

Putins Landraub

Wenn ein akutes soziales Problem auftaucht, das sofortige Aufmerksamkeit verlangt, konzentrieren sich die Menschen immer auf die Symptome, nie auf die zugrundeliegende Erkrankung. Putins Griff nach der Krim ist ein Symptom. Die zugrundeliegende emotionale Krankheit der Menschen, die diesen Akt der Aggression möglich macht, ist die Erkrankung, die stets übersehen wird.

Das Symptom läßt sich wie folgt kurz umschreiben: Aufgrund der anti-autoritären Transformation stehen westliche Länder, einschließlich Rußland, vor dem sozialen Zusammenbruch. Mit diesem Problem konfrontiert, bewegt sich ein starker Führer wie Putin politisch nach rechts, um das soziale Chaos in seinem Land in den Griff zu bekommen. Gleichzeitig taxiert er Barack Obama, den Führer der westlichen Welt, als einen schwachen und politisch ineffektiven Führer. Er fühlt sich ermutigt international aggressiv aufzutreten und sich die Krim einzuverleiben, um seine Macht weiter zu festigen.

Ein Element der Grunderkrankung ist die soziale Desintegration der russischen Gesellschaft, die man in den Griff bekommen muß. Ein weiteres Element ist der gleiche Vorgang des gesellschaftlichen Zerfalls in Amerika, wo er sich in einem weit größeren Umfang abspielt. Amerikas soziale Krankheit wird dadurch verschlimmert, einen Präsidenten gewählt zu haben, der gezeigt hat, daß er nicht fähig ist, Amerikas Interessen aggressiv zu wahren, sei das nun im Inland oder im internationalen Bereich.

Die tiefste Ebene der Erkrankung der Menschheit zeigt sich daran, daß die amerikanische Öffentlichkeit nicht sieht, einen Mann gewählt zu haben, der zu einem großen Teil für das Zustandekommen dieser internationalen Krise die Verantwortung trägt und für die zerstörerischen Folgen, die sich anschließen werden. Die Ahnungslosigkeit der amerikanischen Öffentlichkeit ist das zentrale Problem.

 

Putins soziopolitische Charakterstruktur

Die politische Charakterstruktur eines Menschen ist primärer Bestimmungsfaktor gesellschaftlicher Vorgänge. Von daher sollte man die politische Charakterologie beherrschen, die Untersuchung des sozialen und politischen Verhaltens aus der Perspektive der sozio-politischen Charakterstruktur des Einzelnen.

Auch wenn Amerika weiter nach links abgleitet, sich in einen sozialistischen Staat verwandelt und es die Sowjetunion nicht mehr gibt, gärt die Emotionelle Pest in der russischen Politik weiter, reorganisiert sich und gewinnt an Dynamik. Die Emotionelle Pest in Rußland operiert nun von der politisch äußersten Rechten unter Leitung von Wladimir Putin. Der starre und autoritäre Putin, ein ehemaliger KGB-Offizier, ist aus charakterologischer Sicht ein Beispiel für einen reaktionären Politiker, der der politischen Rechten angehört.

Der reaktionäre Charakter sträubt sich gegen Veränderungen. Sexuell ist er sehr moralisch und eingeschränkt, was Grundlage seines Sadismus und seines Mystizismus ist. Er klammert sich an seine mystischen Überzeugungen, die weder der Vernunft unterliegen noch Beweise bedürfen.

Als Politiker hängt Putin dem mystischen Glauben an, daß für die russische Gesellschaft die sowjetische „Herrlichkeit“ wiederhergestellt gehört. In seiner Struktur hat er viel Brutalität, die häufig offen ausgedrückt wird bzw. kaum verborgen ist und stets als Notwendigkeit rationalisiert und gerechtfertigt wird. Gepaart mit seiner Brutalität ist sein Ruf liebenswürdig und gastfreundlich zu sein – eine Reaktionsbildung. Im Gegensatz zum Kommunisten auf der extremen Linken wird Putin nicht ausschließlich von seinem Intellekt bestimmt, sondern von seinen Emotionen, die in seinem Muskelpanzer erstarrt sind. Das macht sich besonders in seiner Nackenmuskulatur bemerkbar: er ist „halsstarrig“. Er stellt sich nicht gegen die Religion, sondern richtet sich emotional und politisch an der großrussischen Orthodoxen Kirche aus, deren Gottesdiensten er regelmäßig beiwohnt.

Putin ist ein militanter Nationalist, selbstgerecht in seinen politischen Überzeugungen und er reagiert äußerst verärgert auf politische Einflußnahme auf die russische Lebensweise von außen. Geschickt rationalisiert und rechtfertigt er seine aggressiven expansionistischen Impulse, die gegen andere Länder gerichtet sind, und er geht davon aus, daß diese Gefühle vom russischen Volk geteilt werden. Beispielsweise wurden seine Beweggründe für die Annexion der Krim durch seinen Appell an russische nationalistische Gefühle gerechtfertigt und durch aus der Luft gegriffene Mißstände in jenem Gebiet.

Putins Entscheidung, die Krim zu annektieren, basiert jedoch nicht nur auf mystischen Gefühlen. Als aggressiver Pestcharakter auf der Rechten erregt ihn die Angst vor Aggression und die Kraftlosigkeit, die er bei seinen vom Präsidenten der Vereinigten Staaten angeführten Gegnern spürt und daß er mit der Annektierung davonkommt, ohne einen Schuß abgefeuert zu haben.

 

Was passiert im Nahen Osten?

Wie ich in Neither Left Nor Right geschrieben habe, muß es zunächst ein Verständnis der arabischen Gesellschaften und ihrer Kultur geben, bevor auf eine vernünftige Art und Weise mit den politischen Schwierigkeiten umgegangen werden kann, die derzeit im Nahen Osten eskalieren. Dies erfordert ein Verständnis des Tribalismus und dessen Verhältnis zu den Staaten im Nahen Osten.

Aus historischer Perspektive existieren Stammesgesellschaften im Nahen Osten seit Jahrtausenden, lange bevor die Araber begannen im siebten Jahrhundert zum Islam zu konvertieren und lange bevor die modernen Staaten mit ihren genau definierten Grenzen entstanden sind. In vielerlei Hinsicht reichen diese Stammeswurzeln tiefer als die religiösen und politischen Überzeugungen der Araber und sie bestimmen ihr Verhalten in weit größerem Umfang. Im Nahen Osten reicht Stammestreue über die Landesgrenzen hinweg, die von England und Frankreich während des frühen 20. Jahrhunderts willkürlich gezogen wurden. Darüber hinaus gehören aus charakterologischer Sicht die Araber in verschiedenen Graden, vom politischen Zentrum aus gesehen, der extremen Rechten an. Dies sind wichtige aber häufig übersehene Überlegungen in einer Zeit, in der Amerika darum ringt, eine diplomatische Lösung der Konflikte in dieser Region auszuarbeiten.

Wie im Fall einer medizinischen Erkrankung muß zuerst ein Verständnis der zugrundeliegenden Krankheit vorliegen, bevor eine rationale Behandlung eingeleitet werden kann. Herumdoktern an den Symptomen ohne Kenntnis der zugrundeliegenden Pathologie, wird garantiert fehlschlagen.

 

Sind alle Araber gleich?

Derzeit herrscht eine weitverbreitete Verwirrung in Bezug darauf, wie Araber eingeschätzt werden sollten. Die einfache Antwort darauf lautet, daß es zwei Arten von Arabern gibt: diejenigen, die eine Haltung von leben und leben lassen haben und diejenigen, die sich als politische Moslems betrachten und deren Loyalität dem Islam gilt. Die erste Gruppe kennt die Unterscheidung zwischen Religion und Staat. Die zweite Gruppe setzt die moslemische Religion mit dem Staat gleich und glaubt, daß sie expandieren und die Welt erobern muß, indem sie, falls nötig, alle Ungläubigen töten.

Die Frage unterstreicht die Bedeutung der sozio-politischen Charakterologie, ohne die es nicht möglich ist, einen Sinn in dem auszumachen, was mit den Arabern im Nahen Osten und in Amerika geschieht. Wegen ihrer starken Stammeswurzeln und ihrer streng autoritären Erziehung gehören die meisten Araber in unterschiedlichem Maße auf die rechte Seite des sozio-politischen Spektrums. Beginnend mit dem konservativen Araber unmittelbar rechts neben der Mitte, gibt es den extrem Konservativen, gefolgt von dem Reaktionären und schließlich dem Islamo-Faschisten auf der extremen Rechten.

Wenn wir von rechts der Mitte zur extremen Rechten fortschreiten, verhärtet sich das gesellschaftliche Funktionieren der Araber und wird von jeglichem Kontakt mit korrumpierenden westlichen Einflüssen abgeschnitten. Die Trennung zwischen weltlichem und religiösem Gesetz verschwimmt zunehmend und das Funktionieren des Individuums in den Bereichen Arbeit und Sexualität ist stärker eingeschränkt. Seine Fähigkeit sich in die westliche Lebensart zu assimilieren, nimmt immer mehr ab, während sein Bedürfnis, daß Allah für sein Leben Verantwortung trägt, seine zugrundeliegende emotionale und ökonomische Hilflosigkeit enthüllt. Wenn der Islamo-Faschist sagt: „Ich liebe den Tod mehr als das Leben“, ist das seine Art, seine komplette emotionale Intoleranz gegenüber der Freiheit auszudrücken, die westliche demokratische Gesellschaften zur Verfügung stellen. Er betrachtet sie als degeneriert und ist deshalb voll Verständnis für andere Araber, die sie zerstören wollen. Für ihn sind weltliche Ideologie und religiöses moralisches Gesetz ein und dasselbe.

Der Islamo-Faschist ist ein emotionell pestkranker Charakter auf der extremen Rechten. Hier einige der Hauptslogans, die diese Ideologen verwenden, um Amerika zu entwaffnen: „Islam ist seit jeher ein Teil Amerikas.“ „Der Islam ist nicht Teil des Problems, wenn es um die Bekämpfung des Extremismus geht – er ist ein wichtiger Bestandteil bei der Förderung des Friedens.“ „Im Laufe der Geschichte hat der Islam durch Worte und Taten die Möglichkeiten der religiösen Toleranz und Gleichberechtigung der Rassen aufgezeigt.“ Diese Aussagen zeigen Wirkung, weil sie alle ein Körnchen Wahrheit in sich haben, und das ist alles, dessen es bedarf, damit liberal gesinnte Amerikaner ihnen einen Vertrauensbonus geben.

Der Islamo-Faschist hat jedoch keinen Kontakt mit seinem biologischen Kern. Von seinen natürlichen sexuellen Gefühlen abgeschnitten, funktioniert er vollständig aus seiner sekundären destruktiven Schicht heraus und seine Ideologie stammt aus ihr. Im folgenden einige Beispiele: „Alle Menschen sind geborene Moslems und sind rein, wenn sie ins Leben treten, aber sie werden durch das Leben in der Welt der Ungläubigen korrumpiert. Es ist die Pflicht aller guten Moslems sie zum Pfad des Propheten zurückzuführen.“ „Die Welt, einschließlich der meisten moslemischen Gesellschaften, befindet sich in einem Zustand der rassischen Unreinheit und es ist unsere heilige Pflicht für eine Reinigung zu sorgen.“

Reich zufolge ist „die Weltanschauung von der … Reinheit … die Weltanschauung der Asexualität, der ‚sexuellen Reinheit‘, also im Grunde eine Erscheinung der durch die patriarchalische autoritäre Gesellschaft bedingten sexuellen Sexualverdrängung und Sexualscheu. … der Kern der faschistischen Rassetheorie (ist) Todesangst vor der natürlichen Sexualität und ihrer Orgasmusfunktion.“

Wir können hinzufügen, daß bei der islamischen Rassenideologie Ungläubige, einschließlich aller Westler, im Gegensatz zur Reinheit der Moslems mit rassisch unreinen, unkeuschen Menschen gleichgesetzt werden. Reich fährt fort: „Mit dem Eindruck der verzerrten, lüstern gewordenen menschlichen Sexualkulturen in sich und vor sich, wird der patriarchalische Mensch … in die Fesseln einer Ideologie gelegt, für die sexuell und unrein, sexuell und niedrig oder dämonisch untrennbare Vorstellungen werden.“

Während der emotionale Eifer der Islamisten immer revolutionärer wird, wird ihre Ideologie immer reaktionärer. Es gibt eine neue Welle von Extremisten, die glauben, daß ein reiner islamischer Staat nicht allmählich durch gesellschaftlichen Konsens, sondern zügig durch militärische Gewalt eingerichtet werden muß. Mit den sozialen Umwälzungen im Nahen Osten gibt es eine Flut von sexuell frustrierten, heimatvertriebenen und desillusionierten Jugendlichen, die bereit und willens sind Allahs Sache zu der ihren zu machen.

Die generelle bequeme Selbstzufriedenheit und Verwirrung des amerikanischen Volkes in Bezug auf Araber wird dadurch verschärft, daß der politische Mainstream sich weit links vom Zentrum befindet. Liberale und andere politisch Linksstehende haben eine starke Abwehr gegen die Wahrnehmung ihrer eigenen destruktiven sekundären Schicht. Daher existiert für sie das Böse in anderen nicht, selbst wenn es ihnen ins Gesicht starrt.