Posts Tagged ‘Nordafrika’

Blogeinträge Januar/Februar 2016

28. Februar 2016

Zwangsmigration ist eine Massenvernichtungswaffe

MVWs (Massenvernichtungswaffen) werden in der Regel im unmittelbar greifbaren, materiellen Sinne, d.h. nuklear, chemisch, bakteriell, usw., verstanden, nicht im Sinne der Verwendung menschlichen Lebens selbst als Waffe. Aber die erzwungene Migration von Hunderttausenden von Menschen aus ihrer Heimat in fremde Länder mitsamt eingebetteten islamischen Terroristen und das damit verbundene Chaos nicht nur im Leben dieser Menschen selbst, sondern auch in dem der Aufnahmevölker, muß gleichfalls als Massenvernichtungswaffe betrachtet werden.

Das Verwenden von Terror zur Störung und Zerstörung des Lebens von Menschen ist unbestreitbar eine Äußerungsform der Emotionellen Pest. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die breite Öffentlichkeit sich ihrer Existenz bewußt wird.

Positiv ist zu verzeichnen, daß dank der Terroristen die Menschen mit dem Problem der Emotionellen Pest in Kontakt kommen.

Das Herausnehmen der Psyche aus der Psychiatrie

Der folgende Text ist ein Auszug aus meinem demnächst erscheinenden Buch Clueless:

In der Vergangenheit waren Psychiater Ärzte, die mit den psychischen und körperlichen Funktionen des Patienten umgingen. Heute beschäftigen sich Psychiater ausschließlich mit den Symptomen des Patienten, indem sie Medikamente verschreiben. Für sie fällt die Psyche des Patienten nicht in ihr medizinisches Fachgebiet.

Dem gegenwärtigen psychiatrischen Denken zufolge, ist die Quelle der psychischen Erkrankung des Patienten, wie sie durch das gängige diagnostische Manual definiert wird, in einer lokalisierten Pathologie im Gehirn zu finden. Das ist mechanistisches Denken und ein Rückfall in das 19. Jahrhundert, als allgemein geglaubt wurde, daß jeder gegebene Teil des Gehirns Zentrum für ein festumrissenes psychisches Vermögen sei, etwa logisches Denken, Empathie, usw. Die Psyche wurde mit dem menschlichen Gehirn gleichgesetzt.

Diese Rückkehr zu einer veralteten Ansicht der Psyche vollzog sich in drei Stufen. Zunächst mußten Freuds auf Psychologie gründende Ideen über Sexualität (die Libido-Theorie) von der Mainstream-Psychiatrie zurückgewiesen werden. Danach konnte die Quelle der psychiatrischen Erkrankung mit der Vorstellung einer Lokalisierung im Gehirn ersetzt werden. Und schließlich konnte auf mystisch Weise geschlußfolgert werden, daß für jede psychiatrische Störung Medikamente mit Zielrichtung Gehirn irgendwie „maßgeschneidert“ werden könnten.

Das sexuelle Elend der arabischen Welt

Unter diesem Titel erschien ein Artikel in der Sonntags-Ausgabe der New York Times vom 12. Februar. Der Autor schreibt über den extremen Autoritarismus in der arabischen Welt, die dortige Erniedrigung der Frauen und die zerstörerischen emotionalen, einschließlich sexuellen, Folgen für die Menschen. Er verweist auf die destabilisierenden Auswirkungen der arabischen Medien. Beeinflußt von den westlichen Medien präsentieren sie der arabischen Jugend die verheißungsvollen Körper libanesischer Sängerinnen und Tänzerinnen. Das Internet und die religiösen Fernsehsendungen begeben sich oft hinab in die sekundäre, destruktive Schicht des gepanzerten Menschen, eine Art Porno-Islamismus.

Intuitiv versteht er, daß die treibende Kraft hinter den Selbstmordattentätern in ihrem frustrierten sexuellen Verlangen steckt. Selbstmord wird mit der phantasierten orgastischen Freisetzung gleichgesetzt.

Der Zusammenbruch des sozialen Systems, das sich derzeit in den Ländern des Nahen Ostens abspielt, begann zunächst im Westen um 1960 herum, als sich die westliche Gesellschaft vom Autoritären zum Antiautoritären hin wandelte. Das wurde verkündigt als die „sexuelle Revolution“. Als sie sich im Jahr 2011 in Gestalt des Arabischen Frühlings auf den Nahen Osten ausdehnte, erhoffte man sich, das trage Freiheit und Glück in die arabische Welt. Tatsächlich bewirkte es das genaue Gegenteil. Es mündete in der Hölle auf Erden, die wir heute sehen. Dies ist ein anschauliches Beispiel dafür, daß gepanzerte Menschen unfähig sind, mit dem Maß an Freiheit zu leben, die sie auf mystische Weise als Geschenk von ihren Führern herbeisehnen. In dem Maße, in dem sie individuell gepanzert sind, brauchen sie ihre gepanzerten gesellschaftlichen Verhältnisse um überleben zu können. Das sexuelle Chaos, das sich in der arabischen Welt vorfindet, ist qualitativ das gleiche, jedoch quantitativ schlimmer als das, was man im Westen vorfindet.

Bevor es echte Fortschritte im Nahen Osten und anderswo geben kann, muß man eine Unterscheidung treffen zwischen dem Gefühl echter Liebe, die sich vom Panzer ungehindert aus dem biologischen Kern heraus entfaltet („gesunder Sex“) und der Unfähigkeit der Menschen diese Gefühle zu erfahren aufgrund ihres gepanzerten Zustandes („kranker Sex“). Ohne diese Unterscheidung zu treffen und mit ihren Folgen umzugehen, werden alle „Freiheitsbewegungen“, wo immer sie auch in Erscheinung treten, fehlgehen.

Und was Donald Trump betrifft

Der individuelle und der sozio-politische Charakter stellen die wichtigsten Determinanten des individuellen Denkens und Verhaltens dar, auch bei Politikern. Ist beispielsweise Präsidentschaftskandidat Donald Trump einfach ein durchtriebener und manipulierender Rüpel, der sich wegen seiner präsidentiellen Ambitionen im Griff hat, oder ist er nur ein unberechenbarer Wichtigtuer? Diese Unterscheidung hängt davon ab, ob er einfach ein phallisch-narzißtischer Charakter mit einem oralen unbefriedigten Block ist oder ein manisch-depressiver („bipolarer“) Charakter.

Im ersten Fall wäre seine Urteilskraft intakt und würde sich nicht nachteilig auf seine Aufgaben als Präsident auswirken. Im zweiten Fall wäre er eine Katastrophe. Wir müssen mehr über seine Entscheidungsprozesse wissen, um seine Kapazität für ein gutes Urteilsvermögen bestimmen zu können.

Die Jungen und die Ahnungslosen

Angesichts der überwältigenden politischen Unterstützung junger Menschen für Bernie Sanders frägt Daniel Arbess in „The Young and the Economically Clueless“ (Wall Street Journal, 20.-21. Februar 2016): „Warum stimmen junge Menschen gegen ihre eigenen Interessen?“

Der Autor kann den Widerspruch, der in seiner Frage aufgeworfen wird, nicht auflösen, weil die Antwort außerhalb des Bereichs der Ökonomie liegt. Ihm sind zwei wichtige soziologische Tatsachen nicht bekannt, die in meinem letzten Buch Neither Left Nor Right diskutiert werden:

  1. Der wichtigste Bestimmungsfaktor des sozialen und politischen Denkens und Handelns eines Menschen ist seine sozio-politische Charakterstruktur.
  2. Die anti-autoritäre Transformation der westlichen Zivilisation, die um 1960 herum auftrat.

Diese Transformation, das Ergebnis der sogenannten „sexuellen Revolution“, war begleitet von der fast vollständigen Zerstörung der autoritären Familie und stand damit in Zusammenhang mit einer dramatischen Verschiebung nach links im politischen Denken des amerikanischen Mainstream. Dies gipfelte im Jahr 2008 in der Wahl eines vollwertigen pseudo-liberalen Kommunisten zum Präsidenten, Barack Obama.

Die ahnungslosen Jungen hatten keine Chance etwas über die Zerstörungskraft von Obamas oder Bernie Sanders‘ Sozialismus zu lernen, weil, wie der Autor feststellt, die ältesten unter diesen jungen Leuten in der Grundschule waren, als die Sowjetunion zusammenbrach. Darüber hinaus sind sie generell ahnungslos, was die Bedeutung von historischen Ereignissen betrifft.

Noch wichtiger ist, daß diese Kinder das Produkt der Generation der Babyboomer sind, die in den 1960er Jahren aufwuchsen. Viele von ihnen sind das Produkt zerrütteter Familien und hatten von daher wenig oder keine elterliche, mit Autorität ausgestattete Orientierung in ihrer Entwicklung. Viele dieser Sprößlinge erfuhren von Seiten ihrer vorlauten und aufsässigen Eltern eher das genaue Gegenteil.

Bernie Sanders, der sich selbst als Sozialist bezeichnet, ist die ideale Besetzung als Anführer für diese hilflosen, ahnungslosen jungen Menschen. Unfähig wie sie sind für sich selbst zu sorgen, wird Sanders zum Vater, der alles umsonst gibt; der, in ihren ahnungslosen Augen, sich um sie kümmern wird. Die wirtschaftlichen Belastungen, die diesen jungen Menschen in der heutigen Zeit widerfahren, verstärken nur ihre Ängste vor der Zukunft, rechtfertigen ihre Wut auf die Welt und verstärken Sanders Attraktivität für sie.









Die natürliche Funktion eines politischen Führers

Ein politischer Führer, etwa der Präsident der Vereinigten Staaten, ist eine Person, deren natürliche Exekutivfunktion zunehmend unklarer wird. Dies liegt daran, daß die rationale Kernaufgabe der Politik, die Wissenschaft vom Regieren, mit den irrationalen Erwartungen und Bedürfnisse einer ahnungslosen, emotional kranken Öffentlichkeit in einen Topf geworfen werden.

Beispiele für rationale, zum Kern gehörige Funktionen der Exekutive umfassen den Schutz von Unabhängigkeit, Freiheit und Verantwortung der Bevölkerung. Beispiele für irrationale, zerstörerische Funktionen der Exekutive umfassen das Eingehen auf die pathologische Hilflosigkeit und die Abhängigkeitswünsche der Öffentlichkeit, was tatsächlich eine eigennützige, „politische“ Taktik darstellt. Die politische Linke hat die Kunst der Wohlfahrtspolitik perfektioniert. Da sie nichts Besseres zu bieten hat, lernt die Rechte schnell und versucht hier aufzuholen. Weil bei den Politikern die Suche nach politischen Lösungen im Mittelpunkt steht, verlieren die Menschen den Respekt vor ihnen.

Politik kann jedoch nie die Antwort sein. Die Kenntnis der zugrundeliegenden soziopolitischen Charakterstruktur der Menschen ist wichtig, weil sie bei der Unterscheidung hilft zwischen den primären, rationalen Funktionen, die die Menschen von ihren politischen Führern erwarten können, und ihren eigenen irrationalen, sekundären, zerstörerischen Trieben und ihrem Bedürfnis nach Wohlfahrt, das sie auf die Politiker projizieren. Dieser entscheidende Unterschied wird durch die endlosen ideologischen Kämpfe zwischen der politischen Linken und Rechten verdeckt. Dies ist Ausdruck des sozialen Panzers.

Ohne diese Unterscheidung zu treffen, verkommt Politik zur „Gesellschaftspolitik“, ein Schauspiel, das wir im gegenwärtigen Wahljahr erleben. Die Ahnungslosigkeit des Politikers hinsichtlich seiner natürlichen Funktion als politischer Führer ist ein Symptom für dieselbe Ahnungslosigkeit beim Publikum, das ihn wählt.

Bei der Wahl eines Präsidenten wird es zur Schlüsselfrage: Gibt es einen Kandidaten, der die Funktionen Unabhängigkeit, Freiheit und Verantwortung des amerikanischen Volkes schützt?

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Blogeinträge Februar 2013

27. Februar 2013

Der Mythos des 21. Jahrhunderts

Derzeit greift der Mythos um sich, daß es aus politischer Sicht zwei Arten von Menschen auf der Welt gibt: diejenigen, „die sich kümmern“ und den Benachteiligten helfen wollen, und diejenigen, die sich nur um sich selbst kümmern. Die „Fürsorglichen“ sind durch ihren Glauben gekennzeichnet, daß Menschen und Sozial- und Umweltbedingungen durch Gesetzgebung und politische Programme verbessert werden können. In der heutigen Welt sehen sich diese „Betreuer“ als die „Guten“ voll guter Absichten und dem Wissen, das erforderlich ist, um die Welt zu verbessern. Sie werden nicht mehr Sozialisten genannt, sondern sie sind die „Progressiven“, die der politischen Linken angehören. Da ein großer Teil der Bevölkerung, vor allem Schwarze und Hispanics emotional zu krank sind, um für sich selbst zu sorgen, haben sie ein ausgeprägtes Bedürfnis, daß man sich um sie kümmert und daher fühlen sie sich zu diesen linken Weltverbesserern hingezogen. Der fürsorgliche linke Politiker und die befürsorgte Öffentlichkeit formen eine mächtige hochpathologische politische Allianz.

Umgekehrt werden Menschen, die nicht demonstrativ ihre Sorge „um die Armen“ und kein offenkundiges Verlangen nach sozialen Verbesserungen bekunden, in der Regel von jenen als gefühllos, egoistisch, kalt und nur am persönlichen Vorteil interessiert, betrachtet, die von der links dominierten Weltsicht indoktriniert worden sind. Da sie keine Lösungsansätze für soziale Verbesserungen anbieten kann, sondern nur eine Rückkehr zu den alten Rezepten, wird diese Gruppe automatisch zu den „Bösen“ gezählt, zu jenen, die der politischen Rechten zuzurechnen sind. Dieser verbreitete Mythos der politischen Linken ist ein Beispiel für gepanzertes (moralistisches) Denken, die Moral der politischen Korrektheit. Das Einbringen dieser Vorstellung von richtig und falsch, von gut und böse, basierend auf einigen persönlichen willkürlichen Annahmen, funktioniert als starke ideologische Kraft im Denken des aktuellen Mainstreams der politischen Linken.

Es hat immer Menschen gegeben, die befürsorgt werden wollten. Im Laufe ihrer Geschichte waren die Amerikaner für ihre Fähigkeit bekannt, für sich selbst zu sorgen. Jedoch haben zum ersten Mal in der amerikanischen Geschichte linke Politiker einen Weg gefunden, die unbewußten Bedürfnisse nach Abhängigkeit bei Menschen auf allen gesellschaftlichen Ebenen erfolgreich zu erschließen. Diese Ideologen versprechen den Massen eine materielle Version des Himmels auf Erden, der durch ihre Wirtschafts- und Sozialprogramme erlangt werden könne, und tragischerweise ist die stupide Öffentlichkeit darauf hereingefallen. Eine weitere Schicht von sozialem Panzer in Form des Verleugnens wird über die bereits vorhandene soziale Panzerung gelegt. Dies macht es für die Menschen schwieriger als jemals zuvor zu sehen, was direkt vor ihren Augen wirklich geschieht.

 

Ein Musterbeispiel für die Emotionelle Pest: Der Krieg gegen die Drogen

Ein sicherer Hinweis darauf, daß die Emotionelle Pest ihre Hände im Spiel hat, ist, daß du der Dumme bist, egal was immer du tust. Auf die Drogenproblematik übertragen bedeutet das, daß du falsch liegst, wenn du die Drogen legalisierst und noch falscher, wenn du es nicht tust. In der vergangenen autoritären Ära haben Kinder und Jugendliche eher auf Respektspersonen gehört. Ihre Rebellion wurde durch ihren Muskel- und Charakterpanzer gezügelt. Wegen der Zerstörung der autoritären Familie ist es bei Kindern und Jugendlichen in der heutigen Gesellschaft wahrscheinlicher, daß sie ihre Rebellion auf subversive Weise ausleben ohne Rücksicht auf die zerstörerischen Auswirkungen auf ihr Leben, da sie davon überzeugt sind „alles zu wissen“. Ohne Autorität, der sie Respekt entgegenbringen, haben sie niemanden, auf den sie hören, und schweben in ständiger Gefahr, in die Drogenkultur hineinzugeraten.

Jene, die Teil der Drogenkultur sind, ob als Konsumenten oder auch als Dealer, sind mit einer emotionalen Krankheit infiziert, einem medizinischen Zustand mit sozio-ökonomischem Hintergrund, der sich in keiner Weise von anderen hochansteckenden und übertragbaren Krankheiten unterscheidet. Das Drogenproblem kann nicht einfach als Krieg gegen einen äußeren Feind betrachtet werden. Die Tendenz Drogen zu verwenden und Profit mit ihnen zu machen, der „Feind“, wohnt in jedem und kann bei jedem ausbrechen, insbesondere bei jungen Menschen. Sie sind gefährdet durch ihre starke Neigung zur Rebellion, ihr Bestreben „dazuzugehören“ und aus finanziellen Gründen. Deshalb müssen ihre Probleme nicht wertend, sondern aus Sicht des medizinischen Epidemiologen als endemische, emotional begründete medizinische Zustände kranker Menschen behandelt werden.

Das Drogenproblem ist ebensosehr ein Problem der Familien der Drogenabhängigen und der sozialen Institutionen, die damit zu tun haben, wie es eines der Konsumenten und der Dealer ist. Der erste Schritt zur Bewältigung des Drogenproblems ist die Aufklärung der Öffentlichkeit. Daß die Leute Drogen wie Marihuana nehmen, liegt darin begründet, daß sie mit deren Hilfe ihren schmerzhaften Emotionen und Gefühlen Einhalt gebieten und/oder sie durch angenehme (euphorische) ersetzen wollen. Konsumenten müssen vor dem Hintergrund behandelt werden, daß sie emotional kranke Menschen sind, die zur Linderung auf chemische Mittel zurückgreifen müssen. Diejenigen, die wirklich Hilfe wollen, und bereit sind sich ihren schmerzhaften Gefühlen zu stellen, müssen auf der Grundlage dieser Erkenntnisse durch qualifizierte psychosoziale Fachkräfte behandelt werden, die selbst emotional gesund sind, so daß sie nicht in die Falle des Wertens tappen. Die Öffentlichkeit muß in der Lage sein funktionell zu denken, nicht moralistisch.

Hartgesottene Drogenhändler sind äußerst destruktive kranke Menschen, die auf kriminelle Weise aus der emotionalen Krankheit anderer kranker Menschen Profit schlagen. Sie müssen abgesondert werden in Gefängnissen. Aus funktioneller Sicht gibt es Gefängnisse, um jene Personen aus der Gesellschaft abzusondern, die nicht fähig sind, ihre sekundären destruktiven Triebe selbständig unter Kontrolle zu bringen. Sie benötigen daher äußere Beschränkungen (Panzer) in Form von Haft.

Wenn man den Drogenkonsumenten von der Warte einer sozialen Krankheit mit medizinischem Hintergrund betrachtet, nicht moralistisch als jemanden, der bestraft werden muß, wird das dazu beitragen, ihm das Stigma zu nehmen. Diese Betrachtungsweise stellt das Ausmaß des Drogenproblems in die richtige Perspektive. Es wird ein langwieriger Prozeß der Vermittlung und der Fruchtbarmachung neuer Erkenntnisse auf allen gesellschaftlichen Ebenen sein, bevor diese destruktive Manifestation der Emotionellen Pest zurückgedrängt sein wird. (Siehe „The War on Drugs: America’s Second Civil War” in meinem Buch The Emotional Plague.)

 

Die Stoßrichtung der politischen Agenda von Obamas zweiter Amtszeit

Präsident Obama befindet sich angesichts des anhaltenden Zerfalls der heutigen anti-autoritären Gesellschaft und dem Durchbruch der destruktiven sekundären Schicht auf allen gesellschaftlichen Ebenen, von Schulmassakern bis zur Korruption in der Wall Street, in einer ausgezeichneten strategischen Position, um seine sozialistische Agenda für Amerika weiter zu forcieren. Er zeigt der ganzen Welt, daß individuelle Freiheit in Amerika nicht funktioniert und daß mehr staatliche Regulierung in Form von mehr Gesetzen erforderlich ist, die den Leuten sagen, was sie zu tun und was sie zu lassen haben.

Aber Gesetze halten Menschen nicht davon ab, sie zu brechen. Wegen des ständig wachsenden inneren Drucks ihrer destruktiven sekundären Triebe finden Menschen immer Möglichkeiten, Gesetz zu umgehen und zu brechen. Korruption wird immer die Oberhand erlangen. Es wird doch nur eine weitere Schicht von sozialem Panzer in Form von mehr Gesetzen über diejenigen gelegt, die ohnehin bereits vorhanden sind, und die Freiheiten, die Menschen immer noch haben, werden noch weiter eingeschränkt.

 

Willkommen in der Demokratie im Nahen Osten

In seinem Artikel „A Bleak Anniversary for the Arab Spring“ schreibt Thane Rosenbaum im Wall Street Journal vom 28. Januar 2013, daß der arabische Frühling zwar die Regimes vieler weltlicher Machthaber in den moslemischen Ländern des Nahen Ostens, Nordafrikas und des Persischen Golfs beendet haben mag, jedoch in keinem von ihnen hätten diese Veränderungen die erstrebten zentralen Merkmale einer demokratischen Gesellschaft hervorgebracht.

Es wird nie gefragt, wie man von moslemischen Menschen, die über Jahrhunderte unter extremer autoritärer Herrschaft gelebt haben, erwarten kann, daß sie über Nacht auch nur im entferntesten wie Menschen in einer modernen westlich geprägten Demokratie leben. Diese Frage, die in das Herz der emotionalen Krankheit der Menschen zielt, liegt außerhalb des Rahmens des aktuellen medizinischen und soziologischen Denkens. Ohne Anerkennung der emotionalen Krankheit infolge des individuellen und sozialen Panzers, der Menschen daran hindert, ihr Leben in den Griff zu bekommen und frei und eigenverantwortlich in einer demokratischen Gesellschaft zu funktionieren, kann man nicht verstehen, warum alle Bewegungen des arabischen Frühlings scheitern mußten.

Ohne die Antwort zu kennen, schneidet der Autor diese Unfähigkeit der in moslemischen Ländern lebenden Menschen an, eine demokratische Gesellschaft aufzubauen. Er stellt fest, daß offensichtlich das einzige, was Moslems in der arabischen Welt erreichen können, das begrenzte kurzfristige Ziel ist, sich von ihren aktuellen Unterdrückern zu befreien. Diese kurzsichtige Vision der Welt ist tatsächlich ein Hinweis auf den Schweregrad des okularen Panzers der Massen in der moslemischen Welt; ein biophysischer Zustand, der verhindert, daß sie klar sehen und den Weg heraus finden aus ihrer gegenwärtigen Existenz in der Falle.

 

Die Exposition des amerikanischen Volks gegenüber der kommunistischen Pest

Aus epidemiologischer Sicht ist der Kommunismus eine hochansteckende und invasive bio-soziale Krankheit. Er funktioniert wie ein Virus (Antigen), der die Bevölkerung einer Nation durch Angriffe auf das emotionale Leben der Menschen und ihre Fähigkeit, frei ohne äußere Zwänge zu arbeiten, von innen heraus zerstört. Die Amerikaner befinden sich heute in der großen Gefahr, daß ihr Land durch die kommunistische Bedrohung, organisiert von den Ideologen der Obama-Administration, zerstört wird, weil sie sich nicht bewußt sind, daß eine reale Bedrohung vorliegt. Die Lage ist mit einer Infektion vergleichbar, bei welcher der Organismus nicht in der Lage ist, mittels Bildung von Antikörpern durch sein Immunsystem auf die Bedrohung seines Lebens zu reagieren. Damit diese Reaktion im gesellschaftlichen Bereich auftreten kann, muß sich die Öffentlichkeit in einem Alarmzustand befinden und Angst haben. Aus biophysischer Sicht entspräche dies einem Zustand der generellen emotionalen Kontraktion in der Bevölkerung.

Aber dieser Zustand ist nirgends zu finden! Ganz im Gegenteil befindet sich die amerikanische Bevölkerung heute allgemein in einem Zustand der chronischen Überexpansion. Die Leute sind selbstgefällig, in unterschiedlichem Maße abgelenkt und interessieren sich für alle möglichen anderen Dinge, statt die wirkliche Gefahr für Amerika zu sehen, die sich direkt vor ihren Augen abspielt. Diese Ablenkungen werden für die Profitinteressen der linksinfiltrierten Medien und Unterhaltungsindustrie ausgebeutet. Sie sollen den Anschein erwecken, daß alles so bleibt, wie es ist, auf daß die kommunistische Pest weiter unbemerkt bleibt.

Dieser rasante Abstieg in den Sozialismus wird für absehbare Zeit anhalten. Er läßt sich nur dann teilweise rückgängig machen, wenn eine große Kontraktion die gesamte Gesellschaft erfaßt, begleitet von einem Gefühl von Angst und Terror. Eine Schockwelle dieser Größenordnung ist notwendig, um die einschläfernde Wirkung der Medien auf die Menschen außer Kraft zu setzen und die Massen zur Besinnung zu bringen, sie aus ihrem chronischen Zustand der Selbstvergessenheit zu befreien. Man kann nur hoffen, daß an diesem Punkt der Immunisierungsprozeß gegen die kommunistische Pest Fuß faßt, bevor Amerika völlig zerstört worden ist.

 

Die Anziehung der Pest auf die Linke und die Rechte

Am Dienstag, den 5. Februar 2013, schlug ein Attentatsversuch auf das Leben des Journalisten Lars Hedegaard, Präsident der dänischen Gesellschaft für Pressefreiheit, fehl. Er ist ein scharfer Kritiker des islamischen Suprematismus und der islamischen Scharia im Westen. Vor kurzem hat er eine schwedisch-sprachige Zeitung ins Leben gerufen, die der Einwanderungswelle nach Schweden und Dänemark aus Ländern der Dritten Welt kritisch gegenübersteht und den Islam mißbilligt.

Als Folge seiner Verteidigung von Freiheit, Demokratie, des Rechtsstaatsprinzips und der individuellen und sexuellen Gleichheit wurde Hedegaard von den links-dominierten schwedischen Medien als „Rassist“ verunglimpft, ihm vorgeworfen, den Vorfall erfunden zu haben, um sich als Märtyrer hinzustellen, und gesagt, es sei bedauerlich, daß der Bote kein besserer Schütze gewesen sei.

Es ist ein Charakteristikum der Emotionellen Pest, daß, wenn es um das gemeinsame Interesse der Linken und der Rechten geht, die Pest die Kräfte zusammenführt und gemeinsam gehandelt wird, um ihr Opfer zu zerstören. In diesem Fall sind die schwedischen Mainstream-Medien auf der Linken, die, laut Hedegaard, in der westlichen Welt die wahrscheinlich am meisten politisch korrekten sind, und die islamistischen Fundamentalisten auf der Rechten eines Sinnes.

Wenn es ihr gemeinsames Interesse ist, haben die Kräfte der Emotionellen Pest die Tendenz sich zu verbünden. Das geschieht ganz spontan und tritt ohne bewußte oder böswillige Absichten auf. Es ist eine pathologische Funktion, die ihren Ursprung im biologischen Bereich hat, der destruktiven mittleren Schicht von kranken Menschen. Das kann nur zufriedenstellend verstanden werden, wenn man aus dem mit Moral belasteten Rahmen des konventionellen Denkens heraustritt und die Geschehnisse aus einer funktionellen Perspektive heraus betrachtet.

 

Das Problem die Emotionelle Pest zu erkennen

Die Existenz der Emotionellen Pest hängt davon ab, daß sie von niemandem wahrgenommen wird. Aber warum ist das so? Warum wird diese universelle Krankheit des gepanzerten Menschen nicht gesehen? Das Problem hinter dem mangelnden Verstehen liegt in erster Linie im durch Abwehr bestimmten Denken der Menschen begründet.

Vergleicht man die medizinischen Infektionskrankheiten, wie Tuberkulose, Kinderlähmung oder Cholera, mit der bio-sozialen Infektionskrankheit Emotionelle Pest, wird offensichtlich, daß bei den medizinischen Krankheiten der bakterielle Erreger, der die Infektion verursacht, nicht von der Moral her als „gut“ oder „böse“, „richtig“ oder „falsch“ betrachtet wird. Auch gibt es keine moralischen Betrachtungen darüber, ob der Erreger „darauf aus war“ oder „die Absicht hatte“, die Krankheit zu verursachen. Diese moralistischen Vorstellungen über Infektionskrankheiten waren Bestandteil des Denkens der vergangenen Jahrhunderte. Wenn Menschen heute Infektionskrankheiten moralisch betrachteten, gäbe es die Wissenschaften der Bakteriologie und Virologie nicht und das Wissen über Infektionskrankheiten wäre noch auf dem Stand von vor 300 Jahren.

Aber genau hier stehen die Menschen heute immer noch, wenn es darum geht, zerstörerische menschliche Ideen und Verhaltensweisen zu beurteilen. Sie betrachten sie moralisch als entweder richtig oder falsch, als Produkt entweder von einem tugendhaften oder einem schurkischen Individuum, bzw. als Ergebnis einer Person mit entweder guten oder schlechten Absichten. Diese Ideen sind Beispiele für ein gepanzertes Denken, das der Abwehr dient, und für die moralistischen Ansichten von beinahe jedem, stehe er auf der politisch linken oder rechten Seite.

Weil Wissenschaftler ihren Blick auf die Funktion der medizinischen Krankheitserreger in deren Bezug zum Leben des Wirtsorganismus gerichtet haben, ob sie für diesen schädlich waren oder nicht, blühte die medizinische Wissenschaft. Hinsichtlich sozialer Probleme müssen folgende Fragen gestellt werden: Was ist die Auswirkung, die das Verhalten oder das Denken einer Person auf andere hat, d.h. was ist ihre Funktion? Sind die Konsequenzen, die sie für die Kernfunktionen des Lebens der Menschen haben, abträglich? Wenn man diese Fragen stellt, rückt die Emotionelle Pest als bio-soziale Infektionskrankheit sofort in einen schärferen Fokus und befreit das Problem der Destruktivität des kranken Menschen von der moral-bestimmten Denkweise der Menschen und von der Zwangsjacke der Politik.

Blogeinträge März/April 2011

23. April 2011

Die arabische Rebellion und die Emotionelle Pest

Erneut spielt sich das Drama des Konflikts zwischen der Sehnsucht der Menschen frei zu sein und ihrer Angst vor der Freiheit ab, diesmal in Form von Volksaufständen gegen Militärdiktaturen in den arabischen Nationen in Nordafrika und dem Nahen Osten. Es ist eine alte Geschichte, so alt wie die Geschichte der Zivilisation. Wieder einmal sind viele in der freien Welt euphorisch und wünschen den unterdrückten Menschen, daß sie von ihren Unterdrückern befreit werden. Wieder einmal ist niemand in der Lage, die offensichtlichen Fragen zu stellen: Warum werden die Menschen überhaupt unterdrückt? Wie ist es möglich, daß eine Handvoll despotischer Führer Millionen von Menschen versklaven können? Wie kann eine solche Entwicklung in Zukunft verhindert werden? Warum sind die Menschen nur in der Lage die Oberfläche der sozialen Probleme und nicht deren Ursachen zu sehen und mit ihnen umzugehen?

Die Antwort auf diese Fragen hat mit der Existenz des menschlichen Panzers zu tun. Beispielsweise ist es auf ihren gepanzerten Zustand zurückzuführen, daß, wenn die unterdrückten Massen befreit werden, sie nicht in der Lage sind, anders zu funktionieren als zuvor. Die Menschen wollen Freiheit, aber sie haben schreckliche Angst davor frei zu sein. Neue Tyrannen stehen immer bereit und warten darauf, die Kontrolle über sie zu übernehmen, oft mit einer Verschlechterung der sozialen Bedingungen. Dies ist die Wirkungsweise der Emotionellen Pest – das zerstörerische Verhalten der Menschen gegeneinander.

Bis die Menschen ihre Augen öffnen und anfangen, ehrlich auf sich selbst als Ursache ihrer Probleme zu blicken, wird sich der hoffnungslose Kreislauf von sozialer Unterdrückung, gefolgt von der Rebellion des Volkes gegen den Tyrannen, mit zunehmender Härte und wachsendem Verlust von Menschenleben fortsetzen. Diese Aufgabe erfordert, daß Menschen, die Existenz der Emotionellen Pest und ihre verheerenden Auswirkungen auf das menschliche Leben beginnen ernstzunehmen.

 
Die Ausbreitung der anti-autoritären Gesellschaftsordnung auf die moslemische Welt

Die Umwandlung der westlichen Gesellschaft von autoritär zu anti-autoritär nahm um 1960 seinen Anfang. Als Manifestation der Emotionellen Pest war sie teilweise das Ergebnis der sogenannten sexuellen Revolution und dem Nachlassen der autoritären Form der sexuellen Repression. Das Versprechen der neuen anti-autoritären Gesellschaft lautete, größere sexuelle Freiheit und Glück für die jüngere Generation zu bringen. Tatsächlich war das Resultat katastrophal, weil kein Versuch unternommen wurde, zwischen rationaler Autorität, die geschützt werden muß, und zwanghafter bzw. neurotischer Autorität, zu unterscheiden. Viel von dem, was in der autoritären Ordnung von Wert war, wie die Struktur der Familie, wurde zerstört. Hinzu kam der Durchbruch jeder erdenklichen Art von destruktiver sozialer Aktivität. Um das ganze noch schlimmer zu machen, wurde kein Versuch unternommen, auf die Gründe zu blicken, warum die sexuellen Bedürfnisse junger Menschen nicht erfüllt wurden und warum die Bewegung in einem Desaster endete.

Aufgrund der enormen technologischen Fortschritte der westlichen Zivilisation, wie dem Computer und dem Internet, war es nur eine Frage der Zeit, bevor die anti-autoritäre Bewegung mit ihrem geistlosen, mechanischen Bestehen auf bedingungsloser Freiheit für alle Menschen sich vom Westen aus verbreiten und die erstarrten autoritären Staaten der islamischen Welt infizieren würde. Die Revolutionen, die sich derzeit in der gesamten islamischen Welt zutragen, sind nur die erste Welle von dem, was noch kommen wird. Derzeit können nur Vermutungen über die sozialen, ökonomischen und militärischen Folgen dieser Revolutionen angestellt werden, da dies die oberflächlichsten Manifestationen der anti-autoritären Bewegung sind. Sicher ist jedoch, daß die Macht der gestürzten Herrscher von anderen übernommen wird, es aber keine wesentliche Verbesserung der sozialen Bedingungen in islamischen Ländern geben wird, bis die Menschen die zugrundeliegenden biologischen emotionalen Bedürfnisse, insbesondere diejenigen von Neugeborenen, Säuglingen und Kindern erkennen und schützen. Bis dahin werden diese Länder eine potentielle Brutstätte für Tyrannen und Terroristen bleiben.

 
Der Niedergang der modernen Psychiatrie

Mehr als jede andere Disziplin hat die Psychiatrie ihre Autonomie als unabhängiger Zweig der medizinischen Wissenschaften verloren und folglich unterliegt sie jetzt mehr oder weniger vollständig dem Einfluß der Pharma- und Versicherungsindustrie. Der Psychiater ist nicht mehr derjenige, der die Verantwortung für den Patienten trägt. Der Psychiater behandelt heutzutage psychiatrische Symptome wie Angst, Depression etc. mit Medikamenten, während der Psychologe oder Sozialarbeiter den „ganzen Patienten“ behandelt.

Wie kam es zu diesem dramatischen Niedergang dieses einst hochangesehenen Berufs? Der Rückgang in der Qualität der psychiatrischen Versorgung ist direkt verbunden mit dem Versäumnis der Psychiater, die Herkunft und die Funktionen der Emotionen, die psychiatrischen Erkrankungen zugrunde liegen, richtig zu würdigen. Dies führte zwangsläufig zu einer mechanistischen, einseitig am Gehirn orientierten Verzerrung der psychiatrischen Erkrankungen und einem auf Symptomen beruhendem Diagnose- und Behandlungssystem. Die Beseitigung des lästigen Symptoms, nicht die Herstellung emotionaler Gesundheit, wurde zum Ziel der psychiatrischen Behandlung. Der mechanistisch orientierte Psycho-Pharmakologe trat allmählich an die Stelle des Psychotherapeuten als Hauptansprechpartner. Mit dem Einsatz von Medikamenten wird die Energie hinter dem psychiatrisch problematischen Symptom des Patienten blockiert und vom Erleben ferngehalten, doch geschieht dies auf Kosten seines emotionalen Wohlbefindens.
Die mechanistischen Verzerrungen des emotionalen Lebens des Menschen, die wir heute in der Praxis der Psychiatrie sehen, treten nicht aus Mangel an Wissen auf. Sie hätten verhindert werden können, wenn die medizinischen Entdeckungen von Wilhelm Reich, wie die Existenz der biologischen Energie, die Funktion des Panzers und der Orgasmus-Funktion, verstanden und in den vorhandenen Wissensbestand der Psychiatrie integriert worden wären. Tragischerweise war und ist die überwältigende Mehrheit der Psychiater nicht in der Lage funktionell zu denken und die entscheidende Bedeutung dieser Entdeckungen zu erfassen. Sie stehen den Krankheiten der Menschen mit einem sterilen Ansatz gegenüber, der nicht lange aufrechterhalten werden kann, denn die breite Öffentlichkeit und die Psychiatrie selbst werden über kurz oder lang vom aktuellen Stand der Dinge desillusioniert sein und nach einer besseren Alternative für die heutigen Zustände suchen.

 
Was ist zur Demokratisierung der islamischen Ländern erforderlich

In seinem Artikel „Confronting Gadhafi Is Not Enough“ (Wall Street Journal, 19.-20. März, 2011) schreibt der ehemalige britische Premierminister Tony Blair, daß der Grund, warum islamische Länder keinen demokratischen Status erreicht haben, darin zu suchen sei, „daß eine kulturelle und gesellschaftliche Modernisierung in diesen Ländern nicht stattgefunden hat und die echte Religion so pervertiert wurde, daß Fanatiker, keine Demokraten, aus ihr hervorgehen“. Diese Antwort, obzwar korrekt, geht nicht weit genug und verkennt die enorme Tiefe der sozialen Probleme, denen die islamischen Länder gegenüberstehen.

Mein Buch The Emotional Plague: The Root Of Human Evil bezeichnet die Schritte, die unternommen werden müssen, bevor sich eine legitime Form von Demokratie in moslemischen Ländern entwickeln kann. Diese Schritte, die aus den Menschen selbst hervorgehen müssen, sind die folgenden:

  1. Erkennen und gesellschaftliches Sequestrieren emotionell pestkranker Charaktere auf der politischen Linken und Rechten.
  2. Überwindung des Tribalismus.
  3. Frauenemanzipation.
  4. Trennen der islamischen Religion vom Staat.
  5. Beseitigung von sexual-negativen Verhaltensweisen in der Kindererziehung und der haßerfüllten mystischen Indoktrination junger Menschen mit den Grundsätzen des islamischen Fundamentalismus.

Das sind die gewaltigen Aufgaben, für deren Erreichen man auch unter den besten Voraussetzungen Generationen benötigen wird. Trotz der Revolutionen, die derzeit in der ganzen moslemischen Welt stattfinden, ist es illusorisch zu glauben, daß eine legitime Form der Demokratie jemals in moslemischen Ländern hergestellt werden kann. Nachdem sie Jahrhunderte unter starker autoritärer Repression gelebt haben, haben Moslems keine Erfahrung in demokratischer Selbstverwaltung. Die heutigen Tyrannen werden durch andere ersetzt, die wahrscheinlich repressiver sein werden als die gegenwärtigen. Iran ist ein Beispiel. Dem Vorbild Irans folgend bewegt sich die Türkei, eine der wenigen weltlichen islamischen Länder, schnell in Richtung Re-Islamisierung.

Generell muß erkannt werden, daß die Energiequelle der Emotionellen Pest – menschliche Destruktivität gegenüber anderen – und die Bildung jeder Art von totalitärem Staat letztlich in der Hilflosigkeit der Massen begründet ist; in ihrer mystischen Sehnsucht, daß diejenigen, die an der Macht sind, sich um sie kümmern; und in ihrer Frustration aufgrund durchkreuzter Sexualität, die sich durch politische Anliegen westlicher Art schnell in soziale Aufstände umsetzt.

 
Natürliche Autorität, Zwangs-Autorität und Anti-Autorität

Die Emotionelle Pest lebt von der Verwirrung, indem sie immer mehr Verwirrung generiert. Das Durcheinander um die Bedeutung von Autorität ist dafür ein wichtiges Beispiel. Entsprechend gibt es keine allgemeingültige Übereinkunft hinsichtlich der Unterscheidung zwischen der sozialen Funktion rationaler und irrationaler Formen von Autorität.

Um diese Unterscheidung treffen zu können, müssen die drei Schichten der menschlichen bio-psychischen Struktur unterschieden werden: der biologische Kern, die sekundäre destruktive Schicht und die Oberfläche bzw. die äußere Fassade. In gepanzerten Gesellschaften ist natürliche Autorität rar. Sie stammt aus dem biologischen Kern, wird ohne Verzerrung direkt durch die Oberfläche ausgedrückt und dient dazu, gesunde Formen des gesellschaftlichen Lebens aufrechtzuerhalten.

Die Transformation der westlichen Gesellschaft von autoritär zu anti-autoritär ereignete sich um 1960. Die typische Form der Autorität in der autoritären westlichen Gesellschaft der Vergangenheit war die zwanghafte Autorität. Die von ihr ausgehende Repression richtete sich sowohl gegen Impulse aus dem biologischen Kern von Menschen (Gesundheit), als auch gegen pathologische (destruktive) Impulse. Trotz ihrer Mängel hielt die autoritäre Gesellschaftsordnung weitgehend die Autorität von Individuen aufrecht. Der repressive Fokus der Zwangs-Autorität, der je nachdem auf das gesunde oder auf das pathologische Leben gerichtet war, hing von der Rigidität der autoritären Gesellschaft ab.

Anti-Autoritarismus ist die typische Form von Autorität in den liberalen westlichen Gesellschaften von heute. Er entwickelte sich aus dem Zusammenbruch der autoritären Gesellschaftsordnung der Vergangenheit und deren notwendig gewordene Ersetzung durch eine zentrale (staatliche/kollektive) Autorität. Der Anti-Autoritarismus ist in erster Linie gegen jede Form individueller oder lokaler Autorität und den gesunden Ausdruck aus dem biologischen Kern gerichtet. Er stammt aus und steht im Dienst des Ausdrucks von Impulsen aus der sekundären destruktiven Schicht gepanzerter Menschen. Kontakt zum Kern fehlt vollständig. Die heutige anti-autoritäre Gesellschaftsordnung ist direkt verantwortlich für den qualitativen Zerfall jeder Form des Soziallebens.

 
Das Gehirn ist nicht der Geist: Was von der neuen Landkarte des Gehirns erwartet werden kann und was nicht

Mechanistische Wissenschaftler glauben, daß Gehirn und Geist ein und dasselbe seien. Eine computerisierte Landkarte des menschlichen Gehirns wurde vor kurzem für 55 Millionen US-Dollar erstellt zum Zwecke des Studiums nicht nur organischer Erkrankungen, bei denen das Gehirn eine Rolle spielt, wie Alzheimer und Autismus, sondern auch psychiatrischer Erkrankungen, wie Depression, von denen man annimmt, daß sie dem Gehirn entstammen („Atlas Gives Scientists New View of the Brain”, Wall Street Journal, 13. April 2011).

Diese Landkarte kann nützlich sein, um organische Erkrankungen des Gehirns exakt zu verorten, aber die durchgängige Gleichsetzung des Geistes (Psyche) mit dem Gehirn und nicht mit dem ganzen Körper, der das Gehirn mit umfaßt, ist geradezu zerstörerisch, weil sie die Bühne bereitet hat zur Mechanisierung der psychiatrischen Praxis. Psychiater hoffen, durch ein besseres Verständnis der Physiologie des Gehirns, irgendwie an ein pharmakologisches Heilmittel für psychische Krankheiten zu kommen, das die Hirnfunktionen verändert,.

Diese Auffassung von psychischen Erkrankungen hat den aktuellen beklagenswerten Zustand der psychiatrischen Praxis hervorgebracht, wo Diagnose und Behandlung eines jeden Patienten ausschließlich durch das vorliegende Symptom bestimmt wird. Vom Symptom ausgehend soll ein Medikament hergestellt werden, das, so die Hoffnung, „maßgeschneidert“ ist, um wie nach dem Kochbuch die betreffende „Hirnerkrankung“ zu behandeln.

Da jedoch die psychische Erkrankung Ergebnis einer Störung des gesamten Körpers ist und nicht nur des Gehirns, kann das pharmakologische Ziel niemals erreicht werden, egal wie gut die Gehirnphysiologie verstanden wird. Früher oder später muß die Psychiatrie die Sinnlosigkeit dieses mechano-mystischen Ansatzes einsehen. Sie wird die enormen zerstörerischen Folgen ihrer falschen Denkweise bewältigen und damit anfangen müssen, funktionell zu denken. Was sie erreichen muß, um psychische Störungen effektiv zu behandeln, ist nicht ein besseres psychiatrisches Medikament, sondern ein funktionelles Verständnis der gleichzeitigen Identität und Gegensätzlichkeit von Psyche (Geist) und Soma (Körper), die Gesundheit und Krankheit zugrundliegt.

 
Verschwörungstheorien und die Wirkungsweise der Emotionellen Pest

Mit Verschwörungstheorien versuchen gepanzerte Menschen sich die Existenz der Emotionellen Pest begreiflich zu machen. Jedoch denken Gepanzerte bei sozialen Interaktionen an bewußte Absichten und das ist die Schwäche aller Verschwörungstheorien. Unbeschadet der Stichhaltigkeit der Tatsachen schreiben sie den angeblichen Verschwörern eine Art von arglistigem Vorsatz zu. Damit entgeht ihnen der wesentliche Punkt, daß alles menschliche Verhalten von der individuellen und sozio-politischen Charakterstruktur der jeweiligen Person angetrieben wird. Dieses Verhalten stammt aus unbewußten biologischen Kräften und wird durch sie bestimmt. Sie sitzen tief in der destruktiven sekundären Schicht der gepanzerten Menschen.

Von der Emotionellen Pest befallene Menschen „verschwören“ sich nicht bewußt, um ihre zerstörerischen Handlungen zu organisieren und durchzuführen. Ohne bewußte böse Absichten werden sie spontan voneinander angezogen und arbeiten zusammen, weil sie ein gemeinsames Ziel haben. Die Zusammenarbeit von Hugo Chavez in Venezuela, auf der extremen Linken, und Mahmud Ahmadineschad aus dem Iran, auf der extremen Rechten, zeigt die Tendenz von pestkranken Individuen sich spontan gegen ihren gemeinsamen Feind zu organisieren, der freien Welt (besonders Amerika), obwohl sie gegenüberliegenden Seiten des sozio-politischen Spektrums angehören.

 
Die zunehmende Anzahl von Kindern und Jugendlichen die psychiatrische Betreuung benötigen

Ich begann meine psychiatrische Assistenzzeit 1960. Im Vergleich zu heute stellten Kinder und Jugendliche einen relativ kleinen Teil des psychiatrischen Klientel dar und die Behandlung bestand fast ausschließlich aus irgendeiner Form von Psychotherapie. Die Verwendung von Medikamenten für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen war völlig unbekannt. In den folgenden Jahrzehnten wurde immer mehr jungen Menschen die Aufmerksamkeit von Psychiatern zuteil und bei ihrer Behandlung wurden Psychopharmaka eingeführt. Therapie der Wahl für Kinder und Jugendliche sind heute Medikamente, die entwickelt wurden, um das störende Symptom zu unterdrücken.

Die zunehmende Anzahl junger Menschen, die psychiatrische Hilfe benötigen, ist eine der vielen zerstörerischen Folgen der Umwandlung der westlichen Gesellschaft von autoritär zu anti-autoritär. Die autoritäre Gesellschaft der Vergangenheit ruhte auf der autoritären Familie. Basierend auf sexueller Unterdrückung war der Vater der Vollstrecker der Zwangsautorität und vor allem die Mutter war Vermittler des autoritären Moralcodes, der Recht von Unrecht unterscheidet. Aus Sicht der Gesellschaft gab es bei erfolgreicher Unterdrückung ein generelles Gefühl sozialer Stabilität, das sich in Loyalität und Respekt vor Autoritäten und autoritären gesellschaftlichen Institutionen niederschlug.

In der heutigen anti-autoritären Gesellschaftsordnung kam es zu einer Schwächung der autoritären Familie. Wenn man ihr Verhalten betrachtet, sind Eltern emotional nicht in der Lage, für das Aufziehen ihrer Kinder die Verantwortung zu tragen. Die Gesellschaft ist zerrissen. Die alte autoritäre Moral wurde ersetzt durch eine weit größeren Schaden anrichtende Moral, die politische Korrektheit, welche auf Autorität beruht, die von außerhalb der lokalen Autorität der Familie stammt. Die neue Autorität ist qualitativ ganz anders als die alte autoritäre Autorität, da sie aus dem Widerstand der Menschen gegen traditionelle Formen der Autorität besteht. Dies führte zwangsläufig zur zentralisierten bzw. zur kollektiven Autorität. Voller Verachtung für alle Formen der traditionellen Autorität, haben Kinder und Jugendliche zunehmend den Kontakt mit ihrem biologischen Kern und mit traditionellen Werten und Verhaltensweisen verloren, die einst die Gesellschaft zusammengehalten haben. Es gab einen starken Anstieg des Angstpegels, was sich in schweren Aufmerksamkeitsstörungen (Störungen im Kontakt), Hyperaktivität und unterschiedlichen Formen von impulsivem Verhalten manifestiert und nach psychiatrischer Aufmerksamkeit verlangt. Viele dieser Zustände gab es vor 50 Jahren nicht. Leider ist die einzige Behandlungsform, die dem traditionellen Psychiater zur Verfügung steht, die Unterdrückung der Symptome mittels Medikamenten. Die zugrundeliegende Quelle der emotionalen Probleme junger Menschen wird konsequent umgangen.

Hingegen verstehen jene, die vom American College Orgonomy in medizinischer und sozialer Orgonomie ausgebildet worden sind, die destruktiven Veränderungen in der Struktur der Menschen infolge der anti-autoritären Transformation unserer Gesellschaft und können damit umgehen (siehe „The Practice of Medical Orgone Therapy in Anti-authoritarian Society“, Journal of Orgonomy, Vol. 43, No. 2).