In ihrem Artikel „How Social Justice Became a New Religion“ in The Atlantic (18.8.22) gibt Helen Lewis viele Beispiele für die pathologischen Symptome der sozial verwurzelten biologischen Krankheit der Menschen im Alltag, der Emotionellen Pest, ohne zu wissen, daß dieser pathologische Zustand der gepanzerten Menschen existiert. Diese Art von Information ist in der heutigen antiautoritären Gesellschaftsordnung aus präventiver Sicht nutzlos, da die zugrundeliegende Krankheit nicht erkannt wird und daher nicht behandelt werden kann. Erschwerend kommt hinzu, daß die meisten Menschen nicht sehen, daß ein grundlegender Wandel unserer Gesellschaft vom autoritären zum antiautoritären System stattgefunden hat, der vor über fünfzig Jahren begann und heute dabei ist, unsere Nation zu zerstören. Diese und andere Symptome menschlicher Ahnungslosigkeit werden in meinem neuen Buch Clueless, The Great Human Disconnect erörtert.
Posts Tagged ‘Religion’
Die drei heiligen Kühe, damals und heute
14. November 2020In der vergangenen autoritären Ära vor etwa 1960 waren die Vorstellungen eines Menschen zu sexuellen Dingen, Religion und Politik die drei heiligen Kühe. Der soziale Panzer der Menschen war intakt, und das alles ging niemandem etwas an. In der heutigen antiautoritären Ära ist es aufgrund des Durchbruchs der destruktiven sekundären Schicht der Menschen an die soziale Oberfläche, und mit der Verschiebung des sozialen Mainstreams zur äußersten Linken von der politischen Mitte, zur Sache aller geworden.
Die Verschiebung nach links war ein Symptom für das fortgesetzte Eindringen der Emotionellen Pest in die Gesellschaft mittels politischer Aktivitäten, da mehr Menschen beigebracht wurde, an politische Antworten auf soziale Probleme zu glauben, die nichts mit diesen zu tun haben. Das Ergebnis ist, daß heute, wo Biden zum Präsidenten gewählt wurde und die linksextremen Medien ihn unterstützen, die Emotionelle Pest der extremen Linken kurz davor steht, die politische Kontrolle über Amerika zu ergreifen.
Die funktionelle Auffassung von der Idee der Seele
9. September 2019Alle menschlichen Vorstellungen haben stets eine gewisse Realität, egal wie mystisch verzerrt sie sind. Die Idee der Seele ist ein solcher Ausdruck des mystischen Denkens, weil eine biologische Funktion (der Kontakt des Menschen mit seinem biologischen Kern) durch eine psychische, jenseitige Idee („Seele“) ersetzt wird. Ideen zu entmystifizieren, indem man den Wahrheitskern in ihnen findet, würde den Menschen helfen, nicht von der Emotionellen Pest verwirrt und mit ihr infiziert zu werden. Es wäre auch ein Ansatz, ihnen das funktionelle Denken beizubringen.
Die Emotionelle Pest und die Idee der Sünde
30. August 2019In Gestalt der christlichen Vorstellung von der Sünde kommt Religion dem Erkennen der Existenz der Emotionellen Pest nahe. In ihr liegt ein Bewußtsein für die tödlichen Aspekte des gepanzerten menschlichen Zustands, die sekundären, destruktiven Antriebe der Menschen. Bei der Vorstellung von Sünde besteht auch ein gewisser Kontakt mit dem biologischen Kern, der den Menschen ein Gefühl der Verantwortung für ihr eigenes Leben gibt. Die Idee der Sünde ist jedoch begrenzt, weil sie in entgegengesetzten moralistischen Ansichten über das, was richtig und falsch ist, festgefahren ist und weil ihr Ursprung in der Idee der Erbsünde mystifiziert ist. Das destruktive Verhalten eines Menschen einfach der Sünde zuzuschreiben, ist daher ein destruktives Beispiel für verwirrtes, mystisches Denken. Es führt zu weiteren Problemen, wenn Menschen mit einer liberalen Charakterstruktur die Vorstellung der Sünde insgesamt ablehnen.
Die Emotionelle Pest zu verstehen, liegt außerhalb des Bereichs des gepanzerten, moralistischen Denkens. Es ist ein Begriff, der in den Medizin- und Sozialwissenschaften eine bestimmte Bedeutung hat. Um die Emotionelle Pest richtig zu verstehen, muß man die drei Schichten des biopsychischen Apparats des Menschen kennen: den biologischen Kern, die zerstörerische mittlere bzw. sekundäre Schicht und die oberflächliche Schicht bzw. Fassade. Die Emotionelle Pest ist das gesellschaftlich Destruktive, das die Menschen aus ihrer sekundären Schicht heraus zum Ausdruck bringen. Die Kenntnis der Emotionellen Pest erfordert die Fähigkeit, über die destruktiven Folgen der Denk- und Lebensweise gepanzerter Menschen funktionell zu urteilen.
Die funktionelle Sicht des Bösen und der Sünde
14. August 2019Mit dem Werkzeug des funktionellen Denkens ist es möglich, ein naturwissenschaftliches Verständnis der mystischen Konzepte des Bösen und der Sünde zu vermitteln. Das Böse ist eine objektive Eigenschaft. Sünde ist eine subjektive Eigenschaft. Das Böse und die Sünde, die aus der destruktiven, sekundären Schicht gepanzerter Menschen stammen, sind Variationen ihres gemeinsamen Funktionsprinzips (CFP), die Emotionelle Pest.
Das amerikanische Zweiparteiensystem steht kurz vor dem Ende
18. Juli 2019Ein Zeichen für die Stärke der vergangenen amerikanischen Gesellschaft war, daß sie über 200 Jahre als politisches Zweiparteiensystem bestehen konnte. Während dieser Zeit standen beide Parteien in einem Verhältnis sich anziehender Opposition. Beide waren sich einig in ihrer Treue zu den Gründungsprinzipien der amerikanischen Nation und konnten zusammenarbeiten, um die gesellschaftlichen und politischen Probleme ihres Landes so gut es ihnen möglich war anzugehen.
Ein Zeichen dafür, daß die Vitalität der amerikanischen Gesellschaft zusammenbricht, ist das Ende des Zweiparteiensystems. Dies zeigt sich in der Lähmung und dem Chaos, die heute in der Politik herrschen, und in der Polarisierung der Kräfte, die das politische System selbst ausmachen. Heute stehen diese Kräfte in einem Verhältnis antagonistischer Opposition. Beide Parteien sind sich uneins, was die Einhaltung der Prinzipien der amerikanischen Regierung und die Arbeitsweise der Regierung betrifft. Dieser verwirrte Zustand der Öffentlichkeit ist ein Symptom der Emotionellen Pest in der Politik.
Die Linke ist immer daran gescheitert, die Probleme gepanzerter Menschen durch die Politik zu lösen. Religionen sind daran gescheitert, Antworten durch Mystizismus zu geben. Bevor man eine dritte Partei ins Leben ruft, um eine Antwort zu finden, müssen die Menschen erkennen, daß weder Religion noch Politik die Antwort auf ihre Lebensprobleme haben. Sie müssen nach innen schauen und mit sich selbst Kontakt aufnehmen, um die Ursache ihrer Probleme zu finden.
Die Beziehung zwischen den mystischen Massen und den Linksradikalen: Teil II
8. Juli 2019Aufgrund der lähmenden Wirkung ihres Panzers haben viele junge Menschen heutzutage auch eine ernsthafte Arbeitsstörung. Sie sind chronisch hilflos und wollen, daß man sich um sie kümmert. Im Laufe der Geschichte wurde dieses Bedürfnis teilweise von der Religion mit der mystischen Vorstellung befriedigt, im Jenseits Fürsorge zu finden. Nun verlieren aber die traditionellen Religionen ihren mystischen Einfluß auf die Massen junger Menschen, weshalb jetzt der politisch rechtsstehende katholische Papst um ein beispielloses ideologisches Bündnis mit den Kräften der politischen Linken wirbt. Heute haben radikale Politiker der äußersten Linken die Gelegenheit ergriffen und die politische Arena betreten mit ihren illusionären Versprechungen von Hoffnung und Fürsorge für die mystischen Massen. Aufgrund ihrer politischen Agenden sind sie es, die sagen, daß sie die Verantwortung übernehmen und für alle hilflosen Menschen im Hier und Jetzt sorgen werden.
Aus funktioneller Sicht bilden die mystischen Massen und die Radikalen der äußersten Linken nunmehr ein starkes ideologisches Verhältnis eines sich gegenseitig anziehenden Gegensatzes, um sich auf den bevorstehenden politischen Kampf bei den Präsidentschaftswahlen 2020 vorzubereiten.
Frei flottierende Schuldgefühle führen zu politischem Aktivismus
21. Juni 2019Neurotische Schuldgefühle entstehen durch die Wahrnehmung biologischer Energie, die in gepanzerten Muskeln gebunden ist. Die Lösung des Christentums für das Problem der menschlichen Schuld wurde bereits früher erörtert. Wie sich diese Schuld nach außen hin zeigt, hängt vom Grad des Kontakts der Menschen mit ihrem biologischen Kern ab. Das hängt wiederum mit der Art der Gesellschaft zusammen, in der er oder sie lebt. In der autoritären Gesellschaftsordnung der Vergangenheit hatten Amerikaner im allgemeinen weniger Augenpanzer, dafür aber mehr muskulären Panzer als heute. Infolgedessen hatten die Menschen einen besseren Kontakt zu sich selbst und konnten Gefühle persönlicher Schuld als von innen kommend empfinden. Mit Hilfe der Religion wurden ihre Schuldgefühle größtenteils durch ihre Religion aufgelöst. Der Kontakt mit ihrem biologischen Kern sorgte für eine Beziehung zu Gott und ein behagliches Gefühl der Zugehörigkeit.
Menschen in der heutigen irreligiösen, antiautoritären Gesellschaft haben im allgemeinen weniger Muskelpanzer, verbunden mit mehr Augenpanzer und weniger Kontakt mit ihrem biologischen Kern, als in der Vergangenheit. Mit weniger Muskelpanzer und ohne Religion, die emotionalen Trost schenkt, flottieren die Schuldgefühle der Menschen frei. Da die Menschen heutzutage weniger in Kontakt sind mit ihrer biologischen Tiefe und der inneren Quelle ihrer persönlichen Probleme, und sie ein chronisches Gefühl der Schuld mit sich tragen, suchen sie nach äußeren Ursachen für ihre persönlichen Probleme und sehen die Quellen eher in der Gesellschaft. Chronisch unzufrieden mit ihrem persönlichen Leben, klagen sie Amerika an und wenden sich häufig politischen Maßnahmen zu, um Lösungen zu finden und emotionale Erleichterung.
Von der Pest befallene Politiker und die linksgerichteten Medien wirken zusammen, um die Aufmerksamkeit dieser jungen Menschen zu bündeln, indem sie sie zu politischem Handeln anregen, bei dem alles auf Amerika abzielt, das verantwortlich gemacht wird. Das befreit von frei flottierenden Schuldgefühlen und kommt gleichzeitig dem angestrebten linksradikalen Ziel näher, eine sozialistische Gesellschaft in Amerika zu errichten.
Die Emotionelle Pest an der Südgrenze
19. Mai 2019Die Menschen auf der politischen Linken sind sich einig in ihren Bemühungen, sich allen Entscheidungen und Handlungen von Präsident Trump zu widersetzen. Für sie zählt vor allem der Ausdruck ihres unterschiedlichen Grades an Haß gegen den Präsidenten und gleichzeitig die Verteidigung der Quelle ihrer politischen Macht über die Menschen, nicht das, was für den Schutz der amerikanischen Nation wichtig ist.
In Bezug auf die Einwanderung besteht die Wirksamkeit der widerständigen Strategie der Linken darin, in der Öffentlichkeit Verwirrung darüber zu stiften, wie mit dem Problem der illegalen Einwanderung umgegangen werden soll, und die Bemühungen der Nation sich zu verteidigen durch Untergrabung und Beseitigung ihrer Grenzen zu lähmen. Eine typische Taktik der Emotionellen Pest gepanzerter Menschen bei der extremen politischen Linken, und eine Quelle ihrer Destruktivität, beruht auf der Fähigkeit, die Unterstützung der Massen wahrer Liberaler zu ihrer Rechten zu gewinnen.
Der wahre Liberale fungiert als Träger dieser Manifestation der Pest und liefert die Kraft hinter den links-ideologischen Pest-Charakteren zu seiner Linken. Die Quelle der politischen Ideologie des wahren Liberalen liegt in seiner enormen Menge an freiflottierenden Schuldgefühlen (Gewissensangst), die durch die Bindung an soziale Anliegen immer wieder gelindert werden müssen. Seine politische Ideologie beruht darauf, daß er keine Religion hat, um seine chronischen, allgegenwärtigen Schuldgefühle aufzufangen. Das von den Medien bereitgestellte Bild von armen, leidenden Einwanderern, die Einreise an unsere südliche Grenze fordern, ist genau das, was er braucht, um den Drang zu spüren, durch politisches Handeln „etwas zu tun“, damit sein Gewissen und seine Schuldgefühle gelindert werden können.
Das öffentliche Spektakel dieses moralischen Dramas bildet den Hintergrund, vor dem jedwede Überlegung darüber ignoriert wird, was im besten Interesse der Amerikaner und ihrer Nation liegt.
„Tu es niemals auf politische Art und Weise!“
27. Juli 2018Dies waren die Worte Wilhelm Reichs in Bezug auf frühere Versuche, die sozialen Bedingungen durch Politik zu verbessern. Er fährt fort:
Die Leute werden begeistert sein. Sie werden glühen. Sie werden Feuer und Flamme für dich sein. Aber ihre Strukturen werden nicht folgen. Ihre Charakterstrukturen können nicht folgen. Und dann fangen die Probleme an. (…) Diese Diskrepanz zwischen dem, was ein Mensch will, wovon er träumt, was er intellektuell als wahr und gut versteht und was er tatsächlich tun kann, d.h. was seine Struktur, die Charakterstruktur, ihm wirklich zu tun erlaubt, ist ein ziemliches Problem (…). Es ist auch die Lücke, wo die Religion mit der Idee des Paradieses daherkommt. [Reich Speaks of Freud, S. 83]
Heute werden in unserer antiautoritären Gesellschaft die Menschen ihrer illusorischen Hoffnung, die sie in die Religion setzen, beraubt, indem diese durch eine säkularisierte, intellektualisierte Version in Gestalt der Gesellschaftspolitik ersetzt wird. Sie verlieren jeden Kontakt, den sie mit sich hatten, als ihre Gefühle noch mit ihren persönlichen und religiösen Überzeugungen verbunden waren. Heute sind die Menschen mehr von sich selbst und ihrer Welt getrennt, als sie es in der autoritären Ära der Vergangenheit waren.
Mehr denn je ist ein funktionelles Verständnis dessen, was mit unserer Gesellschaft geschieht, von entscheidender Bedeutung, um eine weitere Verschlechterung zu verhindern. Dieses Wissen wird in einer öffentlich zugänglichen Vorlesungsreihe über soziale Orgonomie des American College of Orgonomy präsentiert.
Blogeinträge Januar-April 2017
27. April 2017Die Moral der Linken und die Moral der Rechten
Die Moral der politischen Korrektheit ist eine Schicht von sozialem Panzer, die sich in den 60er Jahren spontan aus der Charakterstruktur der linken Intellektuellen heraus entwickelt hat. Ihre Funktion war die Zerstörung der alten autoritären Ordnung und die Verteidigung der destruktiven sozialen Konsequenzen, die sich aus der antiautoritären Transformation der Gesellschaft ergaben.
Um die gleiche Zeit kam bei der politischen Rechten spontan die Moral des Konservatismus und der konservativen Partei Party auf. Ihre rationale Funktion bestand darin, das zu erhalten, was in den Institutionen der alten autoritären Ordnung von Wert war, und die Stabilität im Gesellschaftsleben zurückzugewinnen, indem sie sich der Zerstörungskraft des linken Progressismus politisch entgegenstellte.
Aber wegen der Transformation der Gesellschaft in den Anti-Autoritarismus war der böse Geist der Gesellschaftszerstörung (die Emotionelle Pest) aus der Flasche und es gab nichts, was irgendein Politiker, einschließlich derjenigen auf der rechten Seite, hätte tun können, um die unvermeidliche Erosion im sozialen, politischen und ökonomischen Leben umzukehren, die von den Kräften der Linken herbeigeführt worden war. Es wurde auf unzweideutige Weise deutlich, daß Politik nicht die Antwort auf die Probleme der Menschheit und ihre soziale Pathologie darstellt.
Warum Trump von der Linken gehaßt wird
Aus charakterologischer Perspektive gehört Trump irgendwo zur politischen Rechten. Sein Panzer befindet sich vor allem in seiner Muskulatur nicht in seinem Intellekt, wie es bei Linken der Fall ist. Er hat ein starkes moralisches Gefühl von „richtig“ und „falsch“ und wird wahrscheinlich keine Angst haben, seine Autorität zur Verteidigung seine Überzeugungen zu nutzen, wenn er das für nötig hält.
Das sind Qualitäten, die Liberale in Schrecken versetzen. Der Haß auf Trump von Menschen auf der linken Seite stammt aus ihrer tiefen Angst vor körperlicher Aggression und starker individueller – nicht kollektiver – Autorität. Da ihnen ihre Aggression nicht zur Verfügung steht, ist ihre Waffe der Wahl der Gebrauch ihres Intellekts. Weil sie in Konflikt mit ihrer persönlichen Angst und ihrem Haß gegen Aggression stehen, wird Trump von ihnen als ein furchteinflößendes Individuum gesehen, das sich nicht von den Nazis der alten Zeit unterscheidet.
Unbewußt respektieren die Linken die Autorität, aus Angst heraus. Ihre zugrundeliegende Angst vor Aggression bedingt, daß sie soziale Fragen in ihre vorgefaßten Glaubenssysteme umformen, wie beispielsweise alle Menschen seien gut und alle sozialen Probleme könnten durch einen kollektiven Dialog gelöst werden. Diese Überzeugungen werden durch die relative Moral ihrer politischen Korrektheit unterstützt. Aber wann immer es möglich ist, werden sie ihren wahren Haß gegen echte Autorität offenbaren, indem sie auf subversive Weise handeln. Diese charakteristische Denkweise ist der Grund dafür, warum viele Linke in einem Zustand der Panik wegen der Wahl Trumps geraten sind. Die Energie hinter ihrer persönlichen Feindschaft findet kein zufriedenstellendes soziales Ventil.
Demgegenüber stehen die Menschen auf der politischen Rechten nicht im Widerspruch zu ihren aggressiven Gefühlen und verfangen sich deshalb nicht in politisch korrekte Haltungen und Ideen. Sie können Autoritätsfiguren respektieren und Gefühle von Zuneigung und sogar Gefühle der Dankbarkeit für Menschen hegen, die durch Autorität ausgezeichnet sind.
Diese auf emotionalen Kräften beruhenden Unterschiede, die den Charakterstrukturen der Menschen auf der Linken und Rechten zugrundeliegen, reichen aus, um die soziale Dynamik zu erklären, die dem politischen Ergebnis der Präsidentschaftswahl von 2016 zugrundeliegt.
Die Funktion der Parteipolitik (Politik wie gehabt)
Der übliche Gebrauch der Begriffe Politik und politisches Handeln ruft Verwirrung hervor, weil er Elemente aus allen drei Schichten des menschlichen bio-psychischen Apparates enthält, des biologischen Kerns, der destruktiven mittleren Schicht und der Oberflächenschicht. Wenn man diese Unterscheidung nicht macht, werden Politik und politisches Handeln zur öffentlichen Nebensächlichkeit und zum Spektakel, bei dem rationale und irrationale Ideen und Verhaltensweisen durcheinandergeraten, was häufig dazu führt, daß die Emotionelle Pest aus der mittleren Schicht aktiviert wird.
Parteipolitik basiert auf der Idee, daß die sich feindlich gegenüberstehenden Kräfte der Linken und der Rechten notwendig sind, um zu politischen Entscheidungen zu kommen. Das Problem der Parteipolitik besteht darin, daß sie oft Impulse aus der mittleren Schicht des Politikers enthält. Wenn persönliche Rachegefühle eines neurotischen phallisch-narzißtischen Politikers in der politischen Arena als Parteipolitik ausgetragen werden, ist das ein deutliches Zeichen dafür, daß man es mit der Emotionellen Pest zu tun hat. In diesem Fall werden die gesellschaftlich destruktiven persönlichen und finanziellen Interessen des Politikers durch seine angeblichen politischen Überzeugungen verdeckt.
Die Parteipolitik funktionierte in der autoritären Gesellschaftsordnung der Vergangenheit recht gut, weil soziale Fragen noch nicht eine sozio-politische Schicht gesellschaftlichen Panzers entwickelt hatten, die wir heute als Gesellschaftspolitik betrachten, und auch weil es in etwa gleich viele sozio-politische Charaktertypen (Liberale und Konservative) in den sich gegenüberstehenden Parteien der Democrats und der Republicans gab. Das Machtgleichgewicht zwischen Links und Rechts wurde von der autoritären Gesellschaftsordnung unterstützt. Politiker funktionierten nach ihrer vorgegebenen individuellen Charakterstruktur innerhalb ihrer Partei. Trotz ihrer ideologischen Unterschiede waren sich die Mitglieder beider Parteien in ihrem Respekt für und ihrer Liebe zu Amerika einig, was zeigte, daß ihr biologischer Kern in ihrem politischen Entscheidungsprozeß mehr oder weniger gegenwärtig war.
Dies ist in der heutigen anti-autoritären Gesellschaft nicht mehr der Fall. Mit der zementierten politischen Verschiebung nach links, wird es schwer politische Ideen und Aktivitäten aus dem biologischen Kern zu erkennen. Sie wurden durch politischen Extremismus ersetzt und die Menschen suchen in der Politik – der Gesellschaftspolitik – nach Lösungen für persönliche Probleme, die aus ihren eigenen zerstörerischen, mittleren und oberflächlichen Schichten stammen. Heute wird diese Tendenz für die Menschen auf der politischen Rechten zur Regel, wie sie es in der Vergangenheit für die Menschen auf der politischen Linken war. Politik und politisches Handeln ersetzen die Religion als moderne „Lösung“ für jedes individuelle und gesellschaftliche Problem.
Mit der Beschleunigung der Polarisierung und des Niedergangs der westlichen Gesellschaft gerät die Unsinnigkeit mit der Politik wie gehabt weiterzumachen langsam ins öffentliche Bewußtsein, weil die Verwirrung, die die Emotionelle Pest verursacht, jeden Aspekt des politischen Lebens infiltriert hat.
Präsident Trump gegen die Emotionelle Pest: Runde eins
Jeder hat einen Charakterpanzer, durch den der einzelne mit der Welt in Beziehung tritt. Es ist wichtig, die Charakterstruktur einer Person zu kennen, besonders wenn sie ein politischer Führer ist. Durch das Identifizieren des individuellen und soziopolitischen Charakters des Politikers wissen wir, wie gut er zu seiner Aufgabe paßt.
Was wir über den Charakter von Präsident Trump durch seine Eigenschaft als Vater, erfolgreicher Geschäftsmann, Präsidentschaftskandidat und durch die ersten Tage seiner Präsidentschaft wissen, sagt uns, daß er ein hochenergetischer, phallisch narzißtischer Charakter mit einem oralen, unbefriedigten Block ist. Aus soziopolitischer Sicht ist er ein Konservativer, der politisch rechts steht. Als solcher ist er autoritär und anders als sein Vorgänger kann er in der Öffentlichkeit aggressiv auftreten. Ein Produkt der alten autoritären Gesellschaftsordnung, hat Trump ein Gefühl für den absoluten Unterschied zwischen richtig und falsch. Darüber hinaus wissen wir, daß er sein Land liebt, was darauf hinweist, daß er ein gewisses Maß an Kontakt mit seinem biologischen Kern hat und daß er von daher sein „Herz am rechten Fleck“ hat, was seine Qualifikationen für die Tätigkeit als Präsident betrifft.
Diese Grundzüge reichen, um zu erklären, wie er als Präsident fungieren wird. Vor allem wegen seines hohen Energieniveaus und seiner geschäftlichen Erfahrungen versucht er, das gepanzerte Drumherum der Parteipolitik zu überwinden, indem er sie gewaltsam außer Kraft setzt. Wegen seiner Ungeduld und seinem oralen unbefriedigten Block – er prahlt, redet übermäßig gerne und neigt zu Übertreibungen – vermittelt er den Menschen leider den falschen Eindruck, daß es ihm an Stabilität mangelt und er gibt sich dem Spott preis.
Was seine linken Gegner jedoch wirklich in den Wahnsinn treibt, ist, daß er seine Aggression offen zeigt, bis hin zur Streitsucht, und schamlos autoritär auftritt. Beispielsweise geht er das Problem des Terrorismus an, indem er ein Verbot für alle Moslems erklärt, in die Vereinigten Staaten einzureisen, das Einwanderungsproblem mit der Ankündigung angeht, eine Mauer zwischen Amerika und Mexiko bauen zu wollen, ausgesprochen pro-amerikanisch ist, etc.
Ein zentrales Merkmal der linken Ideologie ist ihr Haß auf offene Aggression und ihre Angst vor echter Autorität. Bei Linken werden diese natürlichen menschlichen Funktionen durch eine neue Schicht von sozialem Panzer, die relative Moral der politischen Korrektheit, unterdrückt. Der nicht entladene Haß, der im Panzer des Linken gebunden ist, wird auf jeden umgeleitet, der mit dem Anspruch auftritt, eine wirkliche Autorität zu sein. Trump weiß nicht, daß dies die Emotionelle Pest ist, die ihn und die Autorität des Amtes, das er repräsentiert, zerstören will. Auch ohne Kenntnis der Pest scheint Trump jedoch ein Gefühl für die Pest zu haben. Das erkennt man an seiner kraftvollen Reaktion auf linke Angriffe von seiten der Medien.
Kann ISIS besiegt werden?
Bevor der islamische Faschismus in Form von ISIS ausgelöscht werden kann, muß man zuerst wissen, wie er entsteht. Bewaffnet mit den Erkenntnissen der soziopolitischen Charakterologie ist es möglich zu verstehen, wie islamisch-faschistische Staaten scheinbar aus dem Nichts hervorbrechen und wie sich aus der endemischen Form der Emotionellen Pest in moslemischen Familien eine soziale Epidemie entwickeln konnte.
Folgende soziale Bedingungen sind notwendige Voraussetzungen:
- Das Familienleben, aus dem der islamische Faschismus hervorgeht, muß streng autoritär und stark sexualablehnend sein.
- Die an der Macht befindliche Regierung muß schwach und verwundbar sein. Die Lebensbedingungen müssen verzweifelt sein mit zerbrochenen autoritären Familien, menschlichem Leid, unsicheren Arbeitsmöglichkeiten und einem hohen Angstpegel in der Bevölkerung.
- Es muß eine starke Sehnsucht nach einem besseren Leben in einem Großteil der jüngeren Bevölkerung vorhanden sein, das wegen der Anwesenheit von Panzer nicht praktisch erreichbar ist. Diese sozialen Bedingungen sind der Nährboden für eine hochenergetische, sexuell frustrierte, unberechenbare Jugend, die ihre Unzufriedenheit nach außen richtet und nach einer höheren sozialen Sache Ausschau hält, um für sie zu kämpfen. Sie sind das Rohmaterial, das bereit steht, von fanatischen Ideologen des Dschihad indoktriniert zu werden, von denen viele in der anti-autoritären westlichen Gesellschaft erzogen worden sind und die mit Haß auf das reagieren, was sie als deren sexuelle Verderbtheit betrachten.
- Die uneingeschränkte Freiheit der Menschen, die in der freien Welt leben, ist für viele junge Moslems, die unter sexuell repressiven sozialen Bedingungen aufgewachsen sind, emotional schwer zu ertragen und wird von ihnen als Provokation empfunden.
- Der charismatische islamisch-faschistische Führer steht bereit, die Erregung zu bieten und zu fokussieren, die diese jungen Männer verzweifelt suchen. Der Ideologe leitet die aufgestauten Gefühle der Jugendlichen, mit deren Sehnsucht nach einem besseren Leben, in den mörderischen Haß auf das ausgewählte Opfer um.
Ohne diese Faktoren zu berücksichtigen, kann sich der Umgang mit dem Problem ISIS nur um die Beseitigung von Symptomen durch das Ausmerzen einzelner moslemischer Terroristen drehen, nicht um das Angehen der zugrundeliegenden Krankheit, die Emotionelle Pest der sexuell frustrierten moslemischen Jugendlichen.
Das Zerstörerische an der Politisierung
Immer mehr Menschen verlassen die Kirchen und die Politik ersetzt heute die Religion angesichts des ständig zunehmenden Bedürfnisses junger Menschen nach mystischen Lösungen für ihre Probleme. Allerdings ist die Politisierung gesellschaftlich weitaus zerstörerischer als die Religion. Im Endresultat lenkt sie die emotionalen Probleme der Menschen auf soziale und politische Fragestellungen, wie Rassismus, Feminismus usw., ab. Sie verschafft ihnen die Illusion, daß sie etwas Positives vollbringen, doch tatsächlich polarisiert sie die Menschen und verstärkt die soziale und politische Unzufriedenheit.
Auf persönlicher Ebene beruht die Politisierung auf dem okularen Panzer der Menschen, der zu verzerrtem, idealistischem Denken über die Art und Weise führt, wie die Welt nach ihrer Auffassung sein sollte. Er macht die Menschen ahnungsloser als je zuvor hinsichtlich dessen, was sich in ihrer Welt wirklich zuträgt.
Auf gesellschaftlicher Ebene ist sie ein sehr zerstörerischer Ausdruck der Emotionellen Pest in der heutigen anti-autoritären Gesellschaft.